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Der Täter benutzt ein dupliziertes Profil eines eurer Freunde und sendet euch SMS mit Zahlencodes

Achtung: Betrugsmasche mit gefälschten Facebook-Profilen

Immer wieder fallen fiese Betrugsmaschen im Netz auf. Seit geraumer Zeit beschäftigen sich Ermittler der Bad Hersfelder Kriminalpolizei mit den jüngsten Betrugsdelikten von Identitätsdiebstahl. Dabei bauen Täter das komplette Profil eines unbeteiligten Nutzers detailgetreu nach.

Die Betrüger nutzen alle frei zugänglichen Daten eines beliebigen Profils – sogar Name und Profilbild. Dadurch entsteht ein vollständiges Duplikat eines bereits existierenden Profils. Von diesem Geschehen bekommt der echte Nutzer gar nichts mit.

Daraufhin kontaktieren die Täter die Freunde des Originalinhabers des Profils und stellen ihnen eine Freundschaftsanfrage. Da in sozialen Netzwerken solche Anfragen oft ungeprüft von Usern angenommen werden, ist das meist kein großes Hindernis für die Täter.

Nachdem die Freundschaftsanfrage durch das Opfer angenommen wurde, schreiben die Betrüger den vermeintlichen „Freund“ an und bitten um die deren Handynummer. Oft geben die Opfer diese dann in gutem Glauben heraus – sie denken schließlich, es handele sich dabei um ihren Freund. Dass dieser neue Freund plötzlich ein zweites Profil hat, fällt meist gar nicht auf.

Unmittelbar nach der Preisgabe der Handynummer, erhält der Unwissende eine SMS mit einem Hinweis auf eine Bestellung sowie eine mehrstellige Zahlenkombinationen. Der Betrüger bittet nun sein Opfer, diesen Code weiterzuleiten. Ist das geschehen, empfängt das Opfer einen neuen Zahlencode. Dieses Spielchen wird so lange weitergeführt, bis das Opfer misstrauisch wird und beginnt dieses ständige Weiterleiten zu hinterfragen und den Kontakt abbricht.

Mit diesem Trick hinterlegen die Täter die herausgegebenen Handynummern bei einem Online-Bezahlsystem und geben bei dem Anbieter nun Zahlungen im Namen des Opfers in Auftrag. Ein echter Kunde erhält im Normalfall, als Sicherheit einen solchen Code, um seine Zahlung zu bestätigen.

Die Zahlencodes, die das Opfer gesendet bekommt und unbedacht weiterleitet bestätigen also Bestellungen des Täters, ohne dass der Unwissende eine solche Bestellung jemals aufgegeben hat. Indem die Opfer die Zahlenschlüssel an den Täter übermitteln, öffnen sie den Kriminellen ungewollt ihr Portemonnaie.

Da die Rechnung über den Mobilfunkvertrag einzogen wird, erfolgt das böse Erwachen für die so Betrogenen erst am Ende des Monats. Die Opfer erhalten dann die Rechnung für Bestellungen, die sie nie getätigt haben.

Um euch dieser Betrugsmasche zu schützen solltet ihr auf folgendes achten:

  • Seid in sozialen Medien vorsichten, welche Daten ihr an andere weitergebt und teilt niemals unbedacht eure Handynummer.
  • Überprüft, welche Daten Fremde in öffentlichen Netzwerken einsehen können und passt eure Privatsphären Einstellungen entsprechend an.
  • Solltet ihr solche betrügerischen SMS erhalten, löscht die verdächtigen Nachrichten sofort, leitet diese Codes nicht weiter und brecht den Kontakt mit eurem Gesprächspartner direkt ab. Außerdem solltet ihr ein solches verdächtiges Profil bei dem jeweiligen Plattformbetreiber melden.