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Vor allem Jungen hätten nicht reagiert, sobald der Alarmton ausgelöst wurde.

Lebensbedrohlich: Kinder hören Rauchmelder nicht!

Kinder werden häufig nicht wach, wenn der Rauchmelder in der Wohnung piepst.

Der Rauchmelder kann Leben retten. In Baden-Württemberg muss seit Ende 2014 das kleine Gerät in Gebäuden installiert werden. Er soll vor allem schlafende Menschen vor einer möglichen Rauchvergiftung schützen. Doch in einem Test der schottischen Universität Dundee haben die Wissenschaftler zusammen mit Rettungskräften herausgefunden, dass schlafende Kinder Rauchmelder oft überhören. Von 34 Kindern im Alter von 2 bis 13 Jahren, wachten 27 wiederholt nicht auf, wenn der Alarm losging. Vor allem Jungen hätten nicht reagiert, sobald der Alarmton ausgelöst wurde.

Doch was sind die Ursachen dafür? Dass die Kinder weiterschliefen, könnte an der Frequenz liegen, mit der die Rauchmelder den Alarm signalisieren. Handelsübliche Rauchmelder signalisieren durch Pieptöne bei 3 bis 4 kHz und müssen nach Norm bei drei Metern Abstand noch einen Schalldruck von 85 dB aufweisen. Genau diese Rauchmelder haben laut heise.de bei den Kindern jedoch keine Wirkung gezeigt.

Aber auch die menschliche Evolution ist schuld daran, wenn Kinder die Warnsignale ignorieren. Erst mit einigen Jahren lernt das Gehirn, Alarmsignale entsprechend zu verarbeiten und als Gefahr zu deuten. Darauf sollen jetzt neue Rauchmelder abgestimmt werden. Diese geben dann Signale in einer niedrigeren Frequenz wieder und warnen zudem mit einer menschlichen Stimme.

In einer neuen Studie sollen nun 500 Kinder im Alter von zwei bis 16 Jahren getestet werden.