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Vor allem Baden-Württemberg ist stark betroffen

Hantavirus verbreitet sich rasant in Deutschland

Das Virus kann Fieber, Kopfschmerzen und Nierenversagen verursachen.

Im Jahr 2017 wurden bisher 672 Erkrankungen mit dem Hantavirus gemessen. Davon leben mindestens 357 Fälle in Baden-Württemberg.
Zum Vergleich: 2016 gab es deutschlandweit gerade einmal 282 Fälle - und das über das komplette Jahr hinweg. Da im Herbst noch ein deutlicher Anstieg an Fällen zu erwarten ist, könnte 2017 zu einem "Hantajahr" werden. Zuletzt waren dies die Jahre 2010 und 2012, mit jeweils mehr als 2000 Fällen.

Was ist das Hantavirus überhaupt?

Nagetiere, wie beispielsweise die Rötelmaus, übertragen das Virus durch Urin und Kot.

Infiziert sich ein Mensch, äußert sich dies in grippeähnlichen Symptomen. Die Beschwerden reichen von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bis hin zu vorübergehendem Nierenversagen. Auch Bauchschmerzen und Probleme beim Wasserlassen können auf eine Infektion mit dem Hantavirus hinweisen.

Gründe und Übertragung

Warum gibt es dieses Jahr so viele Infektionen? Experten vermuten, dies liegt an dem starken Vorkommen von Bucheckern im vergangenen Jahr. Sie sind Hauptnahrungsquelle der Rötelmaus, deren Population durch das hohe Nahrungsangebot stark angestiegen ist.

Menschen können sich vor allem durch erregerhaltigen (Holz-)Staub mit dem Hantavirus anstecken. Beim Umschichten von Holzstapeln oder Arbeiten in Garagen, Kellern und Dachböden ist die Gefahr einer Ansteckung besonders hoch.

Um Kontakt mit den Viren zu vermiden, kannst du vor den genannten Arbeiten den Staub befeuchten. Außerdem solltest du dein Haus gegen das Eindringen von Nagetieren sichern.