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Obwohl sie zuvor immer nur gelobt wurde, war sie jetzt nicht mehr erwünscht

Polizistin bekommt ein Baby und ihr Chef will sie los werden

Sie war völlig zufrieden mit ihrem Job, wurde erst frisch befördert, arbeitete in ihrer Traumabteilung und bekam auch noch eine gute Bezahlung. Eigentlich war alles perfekt – bis sie schwanger wurde.

Stephanie Hicks, eine Polizistin aus den USA hatte ihren Traumjob im Drogendezernat in der Polizeibehörde in Tuscaloosa, eine Stadt im US-Bundesstaat Alabama,  gefunden und war schon seit 2007 Teil des Teams. Immer stand in ihrem Leistungsbericht „Erwartungen übertroffen“, und sie wollte auch, dass sich das nicht ändert. Sie war sich sicher, dass sie auch in Zukunft noch lange hier arbeiten wollte, auch nach ihrem Schwangerschaftsurlaub.
 
Sie musste zwei Mal Pause machen während der Arbeit - ihr Chef sah das überhaupt nicht gern!

Doch da wurde ihr ein riesiger Strich durch die Rechnung gemacht. Denn als sie nach schon 12 Wochen aus dem Schwangerschaftsschutz zurück zum Polizeidezernat kam, musste sie noch ihren Sohn stillen und wollte damit auch nicht aufhören, obwohl sie zur Arbeit ging. Deshalb beschloss sie, während den Pausen ihre Milch abzupumpen. Diese Aufgabe wurde ihr aber deutlich schwer gemacht, ihr stand nur ein kleiner Umkleideraum zur Verfügung und allgemein sahen es ihre Vorgesetzten überhaupt nicht gern, dass Hicks während ihrer Arbeitszeit dafür Pause machte.
 
Die Folge: Sie wurde zur Streifenwache versetzt und ihr Gehalt wurde gekürzt. Doch das Problem dabei war, dass ihr Arzt davon abriet, eine kugelsichere Weste zu tragen, da diese um vollen Schutz zu gewährleisten eng am Körper getragen werden muss und das löse Entzündungen aus und könne die Milchproduktion hemmen. Ihre Anfrage, stattdessen im Büro arbeiten zu dürfen, wurde abgelehnt. Sie solle einfach gar keine Weste tragen.

Er stellte sie vor eine Wahl, die eigentlich keine war
 
Nur zwei Wochen später wurde ihr ein Ultimatum gestellt: Entweder, sie hört auf, ihr Kind während der Arbeitszeiten zu stillen oder sie höre auf, als Polizistin zu arbeiten. Da ihr natürlich keine Wahl blieb, kündigte sie.
 
Doch so einfach ließ sie all das nicht auf sich sitzen: Sie ging vor Gericht und verklagte die Polizeibehörde wegen Diskriminierung. Und Beweise dafür hatte sie: Sie hatte ihren Chef aufgenommen: „Pack deine Sachen und verschwinde, ich will dich in meinem Büro nicht mehr sehen“, sagte er zu ihr, als er sie zur Streifenwache verdonnerte. Auch sagte ein Zeuge aus, dass er gehört habe, dass ihr Chef "alles dafür tut, um die Schlampe loszuwerden“.

Der Prozessgewinn war eine Genugtuung für sie und alle stillenden Mütter
 
Beweis genug, um den Prozess zu gewinnen und das nicht nur für sich, sondern für alle Frauen denen es so ähnlich geht. „Man sollte sich nicht entscheiden müssen, ob man arbeitet oder sein Kind stillt“, so Hicks. Das Polizeidezernat hatte somit gegen das „Gesetz zum Schutze der erwerbstätigen Mutter“ verstoßen und wurde auf rund 135.000 Euro Schmerzensgeld verklagt, außerdem mussten sie einen Raum für stillende Mütter einrichten.