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jonathan-velasquez (unsplash)
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Die Krippe habe versucht, "den Vorfall unter den Tisch zu kehren"!

Zweijähriger wird von Erziehern mit Hundeleine an Baum festgebunden

Während die anderen Kinder zusammen am Tisch Brotzeit machten, musste der kleine Junge stundenlang an einem Baum angeleint stehen.

Es sollte ein normaler Ausflug werden: Die Krippen-Gruppe, bestehend aus 16 Kindern und 5 Erziehern, besuchte Ende Juni einen Tiergarten bei München. Doch ein Kind der Gruppe wurde laut der Betreuer "deutlich intensiver betreut": 
Weil er angeblich nicht auf seine Erzieherinnen gehört haben soll, wurde er von einer seiner Erzieher mit einer Hundeleine an einen Baum gebunden. Eine Erziehungsmaßnahme, die laut der Erzieher "im Interesse des Kindes und zu seiner eigenen Sicherheit" waren.

Wie auf dem folgenden Bild zu erkennen ist, steht der Zweijährige abseits an einem Baum. Die pinke Hundeleine, mit der er an dem Baum festgebunden wurde, hatten die Erzieher an seiner Latzhose befestigt: 

So soll er mehrere Stunden an einem Baum befestigt gestanden haben. Wie die Aufnahmezeiten der Bilder belegten, soll er zwischen 9:44 und 12:18 Uhr immer wieder auf Bildern zu sehen sein -  am Baum befestigt und abseits der anderen Kinder. 

Die Eltern erfuhren es über das Intranet der Kinderkrippe

Dort hatten die Erzieher Bilder des Ausfluges für die Eltern der Kinder hochgeladen. "Das war klar ein Fehler, der nicht hätte passieren dürfen", sagt Geschäftsführer Thomas B. gegenüber der Süddeutschen Zeitung. "Da gibt es nichts zu beschönigen."

Die Eltern haben sich inzwischen außergerichtlich mit der Kinderkrippe geeinigt, werfen den Betreuern jedoch vor, nicht ausreichend über den Vorfall informiert zu haben. Nun möchten die Eltern des Jungen die Geschichte öffentlich machen, um Eltern zu warnen. Der Junge besucht mittlerweile eine andere Einrichtung.