Wir leben im 21.Jahrhundert. Da möchte man doch meinen, dass das ein Jahrhundert ist, in dem alteingesessene und konservative Stereotypen ad acta gelegt werden. Geschlechterrollen sind nicht mehr länger stigmatisiert und typisiert. Eigentlich ...
Da taucht ein Bild auf Facebook auf. Es zeigt einen Test aus der vierten Klasse. Die Aufgabe:
Welche Wörter gehören zum Jungen, welche zum Mädchen? Kreise die Begriffe der Mädchen rot ein, die der Jungen blau!
Es ist allein schon kurios, dass es einen Test in einer Grundschule gibt, der über "typische" Rollenbilder geht. Am schlimmsten daran ist aber die Tatsache, dass es einen Punktabzug gab, weil das Wort "mutig" Mädchen zugeordnet wurde.
Das sorgt für Zündstoff! Schon ist eine neue Diskussionswelle losgetreten. Das Posting wurde mehr als 1.000 mal geliked und geteilt. Über 600 Kommentare tümmeln sich unter dem Bild. Die meisten davon empören sich über diese Art von Test.
Ich bin froh, dass meine Tochter gern Fußball spielt und sich rauft. Es muss nicht jeder in eine Schublade passen und das ist auch gut so!
Der Test stammt tatsächlich aus einem Untericht der 4.Klasse in Sachsen-Anhalt. Und echt ist er auch. Stefan Thurmann ist Sprecher des Schulministeriums in Sachsen-Anhalt und bestätigte das. Er erklärte auch diese Art von Augabe. Denn eigentlich sollte diese Aufgabe als Grundlage für eine Diskussion mit den Schülern dienen. Eigentlich ist dieser Test nur ein Arbeitsblatt.
Es soll also eigentlich das Gegenteil entstehen. Den Kindern sollen eben keine Stereotypen aufgedrängt werden.
Thurmann räumt ein, dass die Lehrerin einen Fehler gemacht hat.
Dieses Arbeitsblatt ist nicht für einen test geeignet, sondern soll lediglich als Diskussionsgrundlage dienen.
Es ist gut, dass diskutiert wird. Das sollten auch schon Kinder können, eigene Entscheidungen begründen. Was hältst du von dieser Diskussion? Schreib' es in die Kommentare.