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Eine App gegen das Vergessen

Emma (14) entwickelt App gegen Alzheimer – damit ihre Oma sie wieder erkennt

Gerade mal acht Jahre war Emma alt, als ihre Oma die Diagnose für Alzheimer bekam. Doch das ließ die Schülerin aus New York nicht auf sich sitzen: Sie entwickelte eine App gegen das Vergessen.

"Meine Oma leidet an Alzheimer. Die Krankheit hat bewirkt, dass sie Dinge vergisst, die ihr sehr wichtig waren"- so beginnt der Aufruf von Emma Yangs Projekt. Die New Yorkerin hat ein bestimmtes Ziel: Sie möchte Sponsoren für ihre App gewinnen. Das Projekt ist ihr so wichtig, denn sie möchte ihrer Großmutter und auch vielen anderen helfen, sich an ihre Liebsten zu erinnern. 

Zu dem Zeitpunkt, an dem Emmas Oma vergesslich wurde, war das Mädchen acht Jahre alt. Mit der Zeit wurde das Vergessen zu einem größeren Problem. Die Familie der alten Dame, versuchte diese zu unterstützen, wo sie nur können. "Wir senden ihr Fotos auf ihr iPad", berichtet Emma auf der Seite ihrer Fundraising-Kampagne. Emmas Eltern notieren stets wichtige Namen und Telefonnummern auf einer großen Tafel. 
Emma erzählt: An manchen Tagen klappe alles gut und ihre Oma würde wissen, wer die Personen auf den Bildern sind. An anderen Tagen habe sie keinerlei Erinnerung. In diesen Momenten benötige sie Hilfe bei den kleinsten Aufgaben – etwa, sich daran zu erinnern, ihre Medizin zu nehmen oder wichtige Anrufe zu tätigen. 

„Mit der Zeit fragte ich mich: Gibt es eine einfache mobile App, die meiner Großmutter und anderen Demenz-Patienten helfen könnte, sich an Termine zu erinnern, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben und die Menschen um sie herum zu erkennen?“

Die Suche nach geeigneten Hilfsmitteln erweist sich allerdings als enttäuschend. Doch nur wenige davon seien speziell für die Bedienung durch Senioren erdacht – wohl wegen des Vorurteils, dass alte Leute mit der neuen Technologie nicht umgehen können, mutmaßt Emma.
 

Nach langer Suche ist der 14-jährigen klar: Sie muss selbst tätig werden. Kurz darauf begann Emma ein leicht zu bedienende App mit vier Kernfunktionen zu entwickeln. Diese trägt nun den Namen "Timeless".
 

  • Ein Feed mit Fotos zeigt Alzheimer-Patienten ihre Liebsten und deren Namen
  • Der Reiter "Today" erinnert an tägliche To-Dos
  • Unter Kontakte sind die wichtigsten Telefonnummern gespeichert
  • Die Funktion "Identify" nutzt die Kamera des Smartphones, um die Person gegenüber mittels Gesichtserkennung zu identifizieren
  • Emma hat bislang noch nict ihr Spendenziel von 50.000 US-Dollar erreicht. Die App befindet sich also noch in der Entwicklung. Emma hat aber schon eine Menge Arbeit in die Anwendung investiert. Darüberhinaus hat sie gelernt, wie man programmiert. Für ihre Leistung wurde die 14-Jährige mit mehreren Nachwuchs-Preisen für ihre Idee belohnt.