Eure Katze scheut vor eurem Musikgeschmack immer zurück? Das liegt wohl daran, dass es „menschliche“ Musik ist. Der amerikanische Komponist, David Teie, hat nun Klänge speziell für Katzenohren komponiert.
Was für Menschenohren wie Esoterik-Geträller klingt, lässt wohl die Katzenherzchen höher schlagen. Das behauptet Profi-Cellist der National Symphony Orchestra in Washington und Dozent der Maryland University, David Teie (60 Jahre), der Lieder spezifisch für unsere liebsten Mietzen komponiert hat.
Auf die Klänge von Harfen, die an zwitschernde Vögel erinnern, unterlegt mit einer Art elektronischen Katzenschnurren, reagieren 77 Prozent der Tiere positiv-erregt oder weisen entspannte Reaktionen auf. Dies behauptet zumindest eine Studie, die 2015 im Fachjournal „Applied Animal Behaviour Science“ erschien. Dahingegen reagierten nur 38 Prozent der Katzen beispielsweise auf das Meisterwerk der Menschenwelt „Air in G-Dur“ von Johann Sebastian Bach.
Das spezielle Musikprofil erarbeitete Teie mit Professor Charles Snowdon, einem Psychologen und Experten für Tierverhalten der Universität von Wisconsin-Madison. Die Titel wie „Cozmo’s Air“ und „Rusty’s Ballad“ bestehen aus Tonfrequenzen, die Katzen vertraut sind. Für Menschen sind diese allerdings nicht hörbar.
Die Katzen-Kompositionen waren aber nicht Teies erste Arbeit mit Tieren und deren Musiklieben. An der Idee einer „universalen Musiktheorie“ für Säugetiere arbeite er bereits seit 2003. Zusammen mit Snowdon erforschte er zunächst die musikalischen Vorlieben von Affen. Was bereits bekannt war: „Menschenmusik hat positive Effekte auf Hunde, Elefanten und Schimpansen, jedoch negative oder keine Effekte auf Paviane, Pferde und Schafe“, berichtete Snowdon der „Washington Post“.
Eine ärgerliche Sache hatten die komponierten Klänge für Affen allerdings: „Sie klangen für die Forscher irritierend“, sagte Teie. Für seine Katzenmusik kreierte der Komponist also auch Stücke, die für Menschenohren akzeptable Frequenzen enthielten – schließlich sollen auch die Katzenbesitzer die musikalischen Auszeiten mit ihren Vierbeinern genießen können.
Obwohl er fleißig an der musikalischen Beziehung zwischen Tier und Mensch arbeitet, leidet Teie selbst an einer Katzenallergie. Deshalb musste er seine Neu-Kompositionen öfter in einem Katzenkaffee erproben, anstatt sich selbst eine Mietze ins Haus zu holen. Mittlerweile hat er eine erste Katzenmusik-CD herausgebracht und möchten nun seine Musik auf Pferde und Hunde erweitern.
Wie reagieren denn eure Katzen? Hier eine musikalische Kostprobe für Zuhause...
