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Je höher der Rang, desto mehr Punkte gibt es – das Schmuddel-Spiel aus Österreich

Schüler verteilen Punkte für Sex – sonst wird gemobbt

Je höher die „Funktion“ ihres One-Night-Stands, desto höher die Punktzahl – so geht das Spiel der österreichischen Schüler. Mit diesem System sticheln sie sich gegenseitig zu möglichst viel Sex an. Wer nicht mitmacht, wird gemobbt.

Beim Sex spielt die Stellung eine entscheidende Rolle. Aber während ihr gerade in Richtung Missionar, Löffelchen und 69 denkt, interessieren sich österreichische Schüler mehr für die gesellschaftliche Stellung ihrer Sex-Partner. Denn je höher der Rang, desto mehr Punkte gibt es für die gemeinsame Nacht.

Das bedeutet: Wer mit einem Schülervertreter in der Kiste landet, bekommt zwei Punkte; wer mit einem Schulsprecher schläft, vier, und für eine Nacht mit dem Trainer gibt’s stolze 26 Punkte!
 

Dieses geschmacklose Spiel ist allerdings keine Neuheit an den österreichischen Schulen: Wie „Der Standard“ berichtet, kursiert dieses System bei unseren Nachbarn offenbar schein seit Jahren in den Schulen.

Was an dieser Liste besonders schockiert: Sie ist nicht nur ein kleiner, interner Gag unter Schülern einer Schule, sondern sie hält sich ausgerechnet in der Schülerunion, einer ÖVP-nahen Schülervertretung, die den Großteil der Mandate in Österreichs Bildungsstätten trägt (die ÖVP ist die Österreichische Volkspartei und entspricht in etwa der CDU in Deutschland).

Ex-Funktionärin des Vereins, Hannah Sonneberger, erzählte dem „Standard“, sie habe die Liste sogar von der derzeitigen Landesgeschäftsführerin erhalten. „Wenn du länger dabei bist und die richtigen Leute kennst, erfährst du davon“, so Sonneberger.

Auch die Bundesgeschäftsführung der Schülerunion weiß von der Liste, toleriere sie jedoch nicht. In einem Facebook-Video, das in einer vereinsinternen Gruppe geteilt wurde, wurden die Praktiken von oberster Stelle sogar als „unangebracht“, „Dummheit“ und „krank“ bezeichnet. Zudem habe man in den letzten Jahren extrem dagegen gearbeitet.

Offensichtlicher aber ohne großen Erfolg: Erst im Februar diesen Jahres hatte ein ehemaliges Vereinsmitglied erneut darauf aufmerksam gemacht, als er mit einem öffentlichen Facebook-Post seinen Austritt aus der Schülerunion erklärte. Er erklärte, die Liste würde oft genutzt, um andere zu mobben – ganz nach dem Motto: Wer wenige Punkte hat, ist nicht attraktiv, hässlich und sogar eklig.