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Moderner Sound und Gitarre im Einklang – das neue Album von Milow

Unser Album der Woche: Modern Heart von Milow

Eine Veränderung muss ja nicht unbedingt etwas Gutes bedeuten, doch diese unerwarteten Beats stehen Milow ausgezeichnet!

Mit dem aktuellen Album „Modern Heart“ verlässt Milow seine Welt, die nur aus akustischer Gitarre zu bestehen schien. Er wagt sich in neue Gefilde und unterlegt seine handgemachte Musik erstmals mit elektronischen Klangelementen. In 9 frischen Songs hält der belgische Musiker die ein oder andere musikalische Überraschung für seine Fans bereit.

In den Jahren seines Erfolgs hat Milow viel geschafft. Der 34-Jährige entschloss sich bereits 1994 bei einem Abschiedskonzert der Musiklegenden von Pink Floyd dazu, selbst Songs zu schreiben. Auf den internationalen Durchbruch jedoch musste der leidenschaftliche Sänger und Songwriter bis 2008 warten. Ein Radioauftritt sollte sein Leben verändern: Das live im Radio gesungene Akustik-Cover von „Ayo Technology“ (im Original von 50 Cent und Justin Timberlake) katapultierte ihn in die Charts und in alle Köpfe. Wer nun den Namen Milow hört, der kommt nicht umhin, seine eingängigen Melodien von „You Don’t Know“ oder „You And Me (In My Pocket)“ zu summen. Milows neues Album „Modern Heart“ steht nicht nur für seine persönliche und künstlerische Weiterentwicklung, sondern auch dafür, das Essentielle – das Herz – beizubehalten. Also keine Angst: Milow, das ist und bleibt Gitarre und Gesang.
 

Milow - Howling At The Moon (Official Video)
Milow - Howling At The Moon (Official Video)

An einem Song führt momentan kein Weg vorbei: „Howling at the Moon“. Voller Leichtigkeit und Lebensfreude geht die erste Single nicht mehr aus dem Kopf. Der sommerliche Flair, der die Fans so begeistert, ist aber nur eine Facette der neuen Platte. Vergleichsweise düster geht es in „Lonely One“ zu. Darin thematisiert Milow die Einsamkeit, die im wahren Leben aufkommt trotz der ständigen Vernetzung in Online-Communities und Partnerbörsen. Der Künstler möchte mit seinem Album auch in komplizierten Zeiten Hoffnung und Optimismus spenden. „The Fast Lane“ beschreibt sein Leben auf der Überholspur, die ständige Weiterentwicklung und dass es okay ist, auch mal hinzufallen, wenn man nur immer wieder aufsteht und aus seinen Fehlern lernt.

Milow macht, was er liebt und liebt, was er macht. Das besingt er in „Really Rich“. Wahrer Reichtum liegt nicht darin, dass eine große Zahl auf dem Kontoauszug steht. Vielmehr sind es gerade die Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann – einzigartige Momente erleben, jung bleiben, die Welt entdecken – die den Kern des Lebens ausmachen. Das ist eine sehr Milow-typische Message. Er hat sich zwar verändert, doch gerade nur so viel, dass seine beachtliche Energie noch immer ankommt und durch die frischen Rhythmen sogar verstärkt wird.
 
Nina Wierczeiko,
Musikredaktion