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Die Musik ist wie sein bester Freund

14 Tracks von "Alle Farben" für die Club- oder Festival-Bühne

Frans Zimmer alias Alle Farben ist schon seit 10 Jahren aus der Elektro-Szene nicht mehr wegzudenken. Er lebt für seine Musik, spielt auf Festivals bis zu 6 Stunden am Stück seine großartigen Live-Sets und ist regelmäßig zu Gast in internationalen Party-Hochburgen wie Tel Aviv, New York City, Paris und Bangkok.

Mit Leichtigkeit lieferte "Alle Farben" 2015 gemeinsam mit dem DJ-Team Younotus den Sommerhit „Supergirl“ und auch seinen Song „She Moves“ hat wohl jeder schon einmal mitgesungen. Nun macht der DJ aus Berlin-Kreuzberg da weiter, wo seine starken Vorgänger-Songs aufgehört haben und setzt mit seinem neuen Album „Music Is My Best Friend“ sogar noch eins drauf. Die 14 Tracks scheinen wie für die Club- oder Festival-Bühne geschaffen. Alle Farben fasst seine neue Platte im Interview verdammt treffend zusammen: „Sommerlich, fröhlich, tanzbar“.
 

Der 31-Jährige ist vor allem eins: authentisch. Er akzeptiert keine Genre-Grenzen, bedient sich mal hier, mal da. Bereits im Alter von 17 Jahren fing er an, regelmäßig in Clubs aufzulegen und auch jede Privatparty nahm er mit. Sein Geld verdiente er damals noch mit einem nicht ganz legalen Job als ungelernter Konditor, nebenher verkaufte der Fan des Malers Friedensreich Hundertwasser selbstgebastelte Postkarten und farbenfrohe Malereien in den Kneipen Berlins. Auch heute noch treibt sich der Musiker privat gerne im legendären Techno-Club „Berghain“ herum, immer auf der Suche nach jungen Künstlern, von deren Können er sich und andere überzeugen will. Für sein neues Album hatte er erstmals Musiker zu Gast, die Instrumente und Melodien für ihn eingespielt haben. In der Elektro-Szene ist es üblich, dass das Meiste vom Band kommt und lediglich neu abgemischt wird – nicht so bei „Music Is My Best Friend“.
 
Für seinen Erfolg gibt "Alle Farben" viel Privates auf. Darum geht es in seiner aktuellen Single „Please Tell Rosie“. Der Track schwankt zwischen Melancholie und Euphorie. Er erzählt vom Leben des Künstlers, dass er ständig unterwegs ist und deshalb kaum persönliche Beziehungen aufbauen kann. Zugleich ist der Text eine Liebeserklärung an das Leben mit der Musik, die immer für ihn da ist – wie ein bester Freund eben. Die besungene „Rosie“ existiert übrigens nicht wirklich, sie ist vielmehr ein Sinnbild für die feste Freundin, die "Alle Farben" aufgrund seiner Leidenschaft zur Musik momentan nicht haben kann. Schon jetzt avanciert „Please Tell Rosie“ zum pulsierenden Sommerhit. Zum ausgelassenen Feiern in einer lauen Sommernacht lädt auch „Bad Ideas“ ein. Unter dem Motto „Schlechte Ideen werden zu den besten Erinnerungen“ fordert der Song dazu auf, das Leben zu leben und nicht allzu viel über das nachzudenken, was kommt. Der Ohrwurm ist garantiert!
 
Typisch für "Alle Farben" sind keine lauten Techno-Beats, sondern eher reduzierte Songs, die ebenso chillig wie tanzbar sind. Einfach perfekt fürs sommerliche Open-Air mit Wiese als Tanzfläche. Die abwechslungsreichen Kooperationen mit stimmlich einzigartigen Künstlern sorgen für den Drang, jede Textzeile mitzusingen und genau nachzuempfinden. Besonders gut klappt das beim mitreißenden Chor von „Fall Into The Night“, im clubtauglichen „Leaving To New York“ oder auch in „Madison“. Der Soundtrack zum Sommer steht, jetzt muss nur noch das Wetter passen.
 
Nina Wierczeiko,
Musikredaktion