Es ist schwer, die Musik der lebendigen Sängerin in wenigen Worten zusammenzufassen. Meghan Trainor schafft es, vielfältige Einflüsse der Musik ihrer Idole Bruno Mars, Aretha Franklin oder sogar Elvis zu kombinieren. Dabei zeigt sie mit abrupten Wechseln zwischen Melodien, Rhythmen und Stilrichtungen ihre ganz eigene Vorstellung von moderner Musik. Mit souliger Stimme und voll übersprudelnder Lebensfreude singt sie von weiblicher Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Ihre Songs „No“, „Me Too“ oder „Watch Me Do“ strotzen vor Selbstvertrauen, doch wirken sie nie arrogant. Mit „I Love Me“ treibt sie das Ganze auf die Spitze. Gerade in solchen Songs kommt definitiv rüber: Meghan Trainor ist von sich überzeugt und zeigt das gerne.
Die Stärken des Albums „Thank You“ liegen aber nicht nur in den lauten Tönen, bei denen die Beine kaum still bleiben. Ihre Stimme macht sich auch gut in ruhigeren Songs. In der Ballade „Kindly Calm Me Down“ bedient sie mit Klavierbegleitung zwar gängige Lovesong-Klischees, im Kopf bleibt die Melodie dennoch. Der Titel „Just A Friend To You“ kommt mit erfrischend heiterem Ukulele-Sound und Streichern daher. Aber auch nur von einem Chor unterstützt kann Meghan Trainor in „Hopeless Romantic“ überzeugen.
Zugegebenermaßen ist die in den Texten behandelte Palette an Themen eher schmal. Die abwechslungsreichen Einflüsse verschiedener Musikgenres machen das jedoch wett. Überhaupt könnte man sich fast jeden Song der überschwänglichen Künstlerin auch als Single vorstellen. Reinhören lohnt sich!
Nina Wierczeiko
Musikredaktion