Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
"Mannheim rockt!"

James Blunt im Interview

Vor seinem Auftritt in der Mannheimer SAP Arena uns James Blunt in einem Interview mit Sarah Schönberger verraten, was sein liebster deutscher Satz ist und was er an Mannheim besonders schön findet.

Ich freu mich sehr, dich nach sechs Jahren endlich wieder zu treffen. Das letzte Mal haben wir uns beim Radio Regenbogen Award in Karlsruhe gesehen, erinnerst du dich?

Ich erinnere mich sehr gut! Die Zeit verfliegt, findest du nicht?

Sie verfliegt wirklich wie im Flug. Ich glaube wir müssen heute ein neues Bild zusammen machen, denn ich habe ein altes Bild von uns gefunden – von vor sechs Jahren!
Oh ja, da hattest du auch noch deine Haare anders getragen.

Ja wir sollten wirklich mal ein neues zusammen machen. Aber erst mal: Willkommen zurück in Deutschland! Deine letzte Tour ist ein bisschen länger her, aber wie fühlt es sich an, zurück auf der Bühne zu stehen?
Ich liebe es zurück in Deutschland zu sein! Ich wurde in den vergangenen Jahren immer sehr warm und herzlich empfangen. Jetzt war ich dreieinhalb Monate auf Tour in Amerika unterwegs. Aber das war nur die Aufwärmphase für die wirklich wichtigen Auftritte – hier in Deutschland! Ich habe hier wirklich eine gute Zeit.

Es gibt ein immer wieder auftretendes Phänomen  unter euch Künstlern, dass ihr auf Tour manchmal gar nicht wisst, wo ihr eigentlich seid. Weiß du, James, in welcher Stadt du bist?
Mannheim rockt!

Sehr gute Antwort! Was kommt dir in den Sinn wenn du an Mannheim oder Radio Regenbogen denkst?
Natürlich der Radio Regenbogen Award, bei den ich zu Gast war und es war wirklich eine tolle Veranstaltung. Wir hatten sehr viel Spaß auf der Party. Heute habe ich die Stadt ein wenig erkundet. Mannheim ist eher eine industriell geprägte Stadt aber auch die Parks sind schön angelegt. Ich bin auch gerne am Rhein entlang gegangen. Ich habe schöne Plätze gesehen. Und heute Abend sehe ich dann all die Leute, die der Stadt ihre Seele verleiht!

Was ist das beste deutsche Fluchwort, dass du in der Vergangenheit vielleicht gelernt hast?

Komischerweise kenne ich kein einziges. Die Leute beschimpfen mich normalerweise nicht.

Dann kannst du mir vielleicht den schönsten deutschen Satz sagen, den du kennst?
"Hier ist dein Bier!“ Das ist wirklich das schönste, dass jemand zu mir sagen könnte.

Stimmt, das ist sehr wichtig und klingt sehr freundlich! Was ist das wichtigste, außer Bier, dass auf deiner Tour nicht fehlen darf? Im Vergleich zu einem Auftritt auf Ibiza, brauchst du hier wohl mehr Klamotten. Aber was darf sonst nicht fehlen?
Auf jeden Fall meine Band. Die Leute denken, ich bin nur ein Mann mit einer Gitarre der miserable Lieder singt. Und wenn sie dann zu einem Konzert kommen, sind sie überrascht, weil wir eine großartige Show abliefern,  mit viel Tempo und Energie. Und die Band die schon seit Jahren hinter mir steht, die rockt! Das sind tolle Musiker und ich denke, es sind auch meine Freunde ohne die ich diese Erfahrungen nicht sammeln wollen würde.

Heute Abend wird Jamie Lawson deine Show eröffnen. Ich würde gerne wissen, wieso du ausgerechnet ihn dafür ausgewählt hast und nicht etwa eine junge Kollegin. Ist es mit einem Mann einfach entspannter auf der Bühne?
Oh nein, das hat nichts damit zu tun. In Amerika war ich auf Tour mit Ed Sheeran, der beim gleichen Plattenlabel ist wie ich. Er hat auch selbst eine Plattenfirma und hat da einen jungen Mann unter Vertrag, den er mir empfohlen hatte. Ich fand ihn toll, wir trafen uns und dann habe ich gesagt „los geht’s!“.

Du wirst heute Abend auch neue Lieder von deinem aktuellen Album „The Afterlove“ spielen, aber auch ein paar ältere. Kannst du mir sagen, welche davon die beliebtesten sind oder wechselt das von Konzert zu Konzert?
Wenn die Leute meine Konzerte besuchen wollen sie nicht nur die neuen Songs hören, sondern viele verschieden aus meinen letzten fünf Alben: Your Beautiful, Goodbye My Lover, 1973, Bonfire – das wollen die Leute hören. Im Radio läuft momentan „OK“ von meinem neuen Album. Das Lied mochte ich eigentlich nicht, als ich es aufgenommen hatte und schmiss es weg. Aber als ich auf Ibiza meinen Freund Robin Schulz traf, sagte er zu mir, das Plattenlabel hatte es ihm vorgespielt und er liebte es! Er hatte dann ein bisschen damit gearbeitet und hat daraus einen Hit gemacht. Jetzt ist es das Highlight unserer Show!

Gott sei Dank, dass Robin Schulz sich dem Lied angenommen hat. Sonst wäre er wohl für immer in deinem Müll liegen geblieben. Auf deinem Album gibt es ein Lied, das heißt „Time Of Our Lifes“ und es handelt von einer Hochzeit. Wie stellst du dir die perfekte Hochzeit vor?
Ich denke an einen Tag an dem niemand streitet, sich alle betrinken und sich die Braut und der Bräutigam das Ja-Wort geben.

Kurz und knapp. Wen könntest du dir als Sänger oder Sängerin auf deiner Hochzeit vorstellen?
Ich glaube ich würde lieber einen DJ engagieren.

Vielleicht sogar Robin! Um „The Afterlove“ fertigzustellen hast du ungefähr zwei Jahre gebraucht und um die hundert Lieder geschrieben. Was passiert mit denen, die es nicht auf das Album geschafft haben.
Dieses Mal wollte ich mir wirklich Mühe geben mit meinem Album. Ich habe mir doppelt so lange Zeit genommen, wie bei meiner letzten Platte und habe mit tollen Leuten zusammengearbeitet. Jetzt habe ich einige bei mir rumliegen und wen die jemand „stehlen“ möchte und sie auf seinem Album veröffentlichen möchte, dann können sie das gerne machen!

Heute warten mehrere tausend Fans auf dich. Was war das verrückteste, dass ein Fan jemals für dich getan hat? 
Das werde ich sehr oft gefragt. Und meine Antwort lautet immer: Eine Box voll mit Dingen aus meinem Leben. Darin ist alles, was in meinem Leben wichtig war oder ist in Miniaturform: eine kleine Gitarre, ein Piano, ein Hut, meine Alben..
 
Für alle, die heute Abend nicht dabei sein können: was möchtest du ihnen sagen?
Wo zur Hölle wart ihr?!

Vielleicht sind sie heute verhindert, aber möchten unbedingt das nächste mal dabei sein! Was sagst du diesen Fans?
Ich würde mich freuen sie das nächste mal zu sehen!