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Love wins: das war das Motto des diesjährigen Christopher Street Days in der Mannheimer Innenstadt. Die Parade stand für Liebe, Frieden und Gleichberechtigung.

Christopher Street Day in Mannheim

In den Farben des Regenbogens zogen Homosexuelle, Transsexuelle und Heterosexuelle am Samstag durch die Quadratstadt. Gefeiert wurde in diesem Jahr vor allem die Ehe für alle.

Offiziell wurde der diesjährige Christopher Street Day bereits am Donnerstag um 19 Uhr im Rathaus eröffnet. Kurz darauf wurden auch hier die obligatorischen Regenbogenfahnen gehisst. Die Band „Acoustic Pieces“ untermalte einen Abend, an dem der Leiter von „MANEO“ von seinen Erfahrungen im Kampf gegen Homophobie berichtete. Sein Projekt MANEO engagiert sich für Gewaltfreiheit gegenüber Schwulen.

Bevor sich die bunte Parade am Samstag in Mannheim in Bewegung setzen konnte, fand außerdem erstmals der Dyke*March Rhein Neckar statt. Eine Demonstration, die sich für Frauenrechte und lesbisch orientierte Frauen stark machte. Es war der erste Dyke*March in Baden-Württemberg, organisiert aus einer Region für eine Region. Das Motto: „Gestern und Heute – für lesbische Sichtbarkeit – für Teilhabe – für Respekt und Wertschätzung.“ Das ganze Wochenende über konnte man entsprechende Lesungen und Partys besuchen.

Die Parade am Samstag bildete den Höhepunkt der Bemühungen. Erstmals wurde sie begleitet von einer Heidelberger Laufgruppe, die an der Demonstration teilnahm und das unter dem Motto „Heidelberg liebt Vielfalt“. Ein Highlight boten über 40 Zugnummern, die sich ihren Weg durch die Quadrate bahnten. Zahlreiche Zuschauer bejubelten hier bunt gekleidete Menschen mit Plakaten, Luftballons und Regenbogenfahnen. Traditionell startete der Menschenzug um 14 Uhr in der Breitenstraße. Die Baustelle wegen der Plankenumgestaltung wurde in diesem Jahr gemieden. Stattdessen ging es über den Paradeplatz in die Kunststraße, vorbei am Kaiserring zum Mannheimer Schloss, wo die Demonstration gegen 17:30 Uhr ihr Ende fand.

Der Mannheimer Christopher Street Day war damit offiziell eingeläutet, das Straßenfest konnte beginnen. Gefeiert wurde es nicht nur von Mannheimern, Ludwigshafenern und Heidelbergern. Auch weit Angereiste zelebrierten bei lauter Musik unter Anderem die Ehe für alle. Das Schloss Mannheim bot dafür den passenden Ort. Mit Hüpfburgen, Essstände und einer großen Bühne ausgestattet zeigte sich der Ehrenhof als bunte Party Location. Ab 17 Uhr wurde die Bühne bespielt mit unterschiedlichen Kundgebungen und Programmpunkten wie „Polaroad“, „Projekt 100% Mensch“ und einer Schweigeminute. Von 18 bis 23 Uhr standen die Acts „Maksim Reimer & Band“, „Electra Pain“, „Alex Palmieri“, „Gene Pascale“, „We are Diamonds“, „Wanda Kay“ und „Dj Sean“ auf der Bühne. Der von Jugendlichen gestaltete Verein “Jugend gegen Aids e.V.“ setzte unter dem Motto „Do it with love, respect and condoms“ ein Zeichen für mehr Aufklärung und Information. 

Der Christopher Street Day richtet sich jedes Jahr aufs Neue an alle Menschen aus der Rhein-Neckar Region sowie an alle Interessierte. Egal, welcher Herkunft, Altersgruppe oder sozialen Gruppe sie angehören. Erkennbar wurde das vor allem auch durch die zahlreichen Menschen, die das Straßenfest angelockt hatte. Die unterschiedlichsten Lebensphilosophien und Ideologien trafen hier aufeinander, die Menschen zeigten sich tolerant und offen.