Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Stellenanzeige: Männlich, weiblich, divers

Haben Sie in letzter Zeit mal die Stellenanzeigen Ihrer Zeitung durchforstet? Neben männlich und weiblich wird da künftig auch das dritte Geschlecht angesprochen.

Gesucht wird ein Sacharbeiter „m“ für männlich, „w“ für weiblich und „d“ für divers. Die Stadt Lampertheim hat ihren Stellenanzeigen nun das dritte Geschlecht mit aufgenommen und ist damit eine der ersten. Bisher gab es zwar noch keine Bewerbungen sagt Timo Jordan, der bei der Stadt fürs Personalmanagement verantwortlich ist, aber gespannt ist er schon: „Wir wissen im Moment auch noch nicht wie die Ansprache aussehen wird. Wir haben das allgemeine Gleichbehandlungsgesetzt und dementsprechend sind auch Stellenausschreibungen geschlechtsneutral zu machen. Und deswegen haben wir uns hausintern dafür entschieden „divers“ dazuzuschreiben.“ Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte im Oktober 2017 ein drittes Geschlecht im Personenstand beschlossen. Einen eindeutigen Begriff haben die Richter aber nicht festgelegt. Das ist Aufgabe der Bundesregierung die bis Ende 2018 dafür Zeit hat. Pflicht ist die Aufnahme des dritten Geschlechts in den Stellenanzeigen noch nicht. In England und Schweden ist man da schon einen Schritt weiter. Hier gibt es schon neue Personalpronomen. Neben „han“ (er) und „hon“ (sie) steht im schwedischen Duden nun auch „hen“. In England heißt es nicht mehr nur „Mr“ und „Ms“, sondern auch „Mx“. Die Stadt Lampertheim ist also Vorreiter mit seinen Stellenanzeigen und auch stolz darauf. Wie man allerdings auf die erste Bewerbung reagieren soll, weiß man noch nicht. Timo Jordan hofft da auf Tipps: „Es ist ungewohnt. Wir wissen ja auch nicht in unserem Sprachgebraucht, wie wir diese Personen ansprechen sollen. Herr passt nicht, Frau passt auch nicht, von daher überlegen wir bis zu einer Regelung die englische Form zu benutzen.“