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Bouard plant Teilnahme an Winterspielen 2022 in Peking

"Es war ein tolles Erlebnis"

Wenn man an die großen Wintersportorte der Welt denkt, gehört Ritschweier da wohl eher nicht dazu. Aber - seit letzter Woche hat der kleinste Stadtteil von Weinheim eine eigene Olympionikin. Lea Bouard ist bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang die Buckelpiste runtergedüst.

Grund genug, um die junge Sportlerin für ihre Erfolge zu ehren. Bei einem Empfang im Feuerwehrhaus in Weinheim-Ritschweier gratulierten Oberbürgermeister Heiner Bernhard, Ortsvorsteher Karl-Friedrich Kippenhan sowie etwa 100 Fans und Freunde der frischgebackenen Olympioniken. Für eine Medaille bei den Spielen hatte es allerdings noch nicht gereicht - Bouard schied in der zweiten Qualifikationsrunde aus. Lediglich 4,28 Punkte fehlten zum Finaleinzug. Nichtsdestotrotz zeigt sich die 21-Jährige glücklich nach ihre Olympiateilnahme: "Es war ein riesiges Gefühl bei den Olympischen Spielen teilzunehmen."

Besonders gro0en Eindruck hinterlassen hat die Eröffnungsfeier in Südkorea. Dort durfte die Deutsch-Französin sogar in der ersten Reihe mitlaufen. "Das war einfach ein tolles Erlebnis. Ich bin ins Stadion rein, habe mich umgeschaut und so viele jubelnde Leute gesehen. Das war ein tolles Gefühl." Eine Olympiateilnahme im Freestyle-Buckelpiste ist alles andere als selbstverständlich. Der Deutsche Skiverband fördert diese Sportart nicht mehr, sodass alle Athleten für ihre eigenen Kosten aufkommen müssen. "Das haben alles meine Eltern finanziert. Das ist aber so viel Geld, dass mein Bruder, der auch im Weltcup aktiv ist, leider nicht mehr weitermachen kann", erklärt Bouard.

Während der Spiele in Pyeongchang war die Weinheimerin im Phoenix Snow Park untergebracht. Für drei Besuche im Olympischen Dorf hat es dennoch gereicht. "Dort wohnen die größten Sportler. Das ist unfassbar. Ein paar von ihnen habe ich kennnengelernt", erzählt die 21-Jährige mit einem breiten Grinsen. So hat sie unter anderem den französischen Biathlonstar Martin Fourcade kennengelernt. "Er ist einfach auf mich zugekommen und wusste sogar, wer ich bin. Ich konnte es gar nicht glauben und erstmal gar nicht antworten. Da macht man natürlich auch das ein oder andere Selfie." Über den Tinderboom im Olympischen Dorf konnte Bouard wenig berichten: "Ich habe ja einen Freund, deswegen brauche ich kein Tinder", lacht die junge Olympionikin. "Ich weiß gar nicht, wie das funktioniert. Aber natürlich hört man im Olympischen Dorf ein paar Sachen darüber, dass sich Sportler treffen."

In vier Jahren stehen die nächsten Winterspiele in Peking an. Dann will Lea Bouard mit einer Medaille nach Ritschweier zurückkehren: "Ich trainiere sehr viel, sodass ich am Ende unter den besten Drei stehe."