Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

MARCHIVUM eröffnet

Während dem 2. Weltkrieg suchten hier Menschen Schutz vor Bomben, heute dient er als Archive der Stadtgeschichte, der Hochbunker in Mannheim.

Am Wochenende wurde das MARCHIVUM offiziell eröffnet. Ab jetzt können die Mannheimer hier stöbern und recherchieren. Ein Archiv in einem ehemaligen Bunker, auch MARCHIVUM-Direktor Dr. Ulrich Nieß musste sich da erst dran gewöhnen: „Die Idee klingt ja am Anfang schon etwas schräg in einen Bunker einzuziehen, vielleicht für Akten, aber nicht für Menschen. Aber wir ziehen ja nicht in den Bunker ein, mit den zwei gläsernen Stockwerken haben wir einen fantastischen Ausblick, man kann sich hier noch wohl fühlen.“ Die beiden Stockwerke wurden auf den Bunker drauf gesetzt. Dort befinden sich Büros, Konferenzräume und Säle für Besucher, die hier z.B. auf Ahnenforschung gehen können. In dem Bunker selbst befinden sich die Akten, gut verstaut und sortiert. „Hier zieht alles was wir im Stadtarvich Mannheim zu bieten hatten ein. Das sind nicht nur Akten sondern auch etwa 15.000 Plakate, mehrere 10.000 Karten und Pläne, 500 Filme – der älteste ist von 1907 – und vieles mehr. Hier hat jedes seinen Platz gefunden und wir finden es auch immer wieder.“, sagt Nieß. Insgesamt 13 Kilometer Akten lagern hier jetzt bei idealen Bedingungen, pro Jahr sollen etwa 500 Meter dazukommen. Am Sonntag war hier Tag der offenen Tür, da konnten schon die ersten Besucher einen Einblick in das MARCHIVUM bekommen. Sonst, kann hier jeder vorbeikommen, denn ein Archiv ist für jeden zugänglich. Wie glücklich Nieß über seinen neuen Arbeitsplatz ist, merkt man ihm richtig an. Liebevoll bezeichnet er den Bunker als ein Herzstück: „Hier wird für mich ein Traum wahr. Wir hatten vor vielen Jahrzehnten schon die Vision gehabt, dass das Archiv ein eigenes Gebäude bekommt und jetzt ist es endlich verwirklicht und es ist so fantastisch geworden, dass man es wirklich nur als Herzstück bezeichnen kann.“ Zwei Jahre hat der Umbau gedauert, 18,5 Millionen Euro hat das MARCHIVUM gekostet. Im Laufe 2019 soll es hier noch eine ständige Ausstellung zu Mannheims Stadtgeschichte geben sowie ein Dokumentationszentrum über die Zeit des Nationalsozialismus.