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Weniger Straftaten und eine höhere Aufklärungsquote - das zeigt die Kriminalstatistik der Polizei in Mannheim

Wo sind wir sicher? Kriminalstatistik Polizei Mannheim

Weniger Diebstähle, weniger Gewalt aber Spitzenreiter bei Ladendiebstählen - hier lest ihr die Zusammenfassung der aktuellen Kriminalstatistik für Mannheim, Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis

Weniger Straftaten und eine höhere Aufklärungsquote - das zeigt die Kriminalstatistik der Polizei in Mannheim. Allerdings: betrachtet man  die Städte Mannheim, Heidelberg und des Rhein-Neckar-Kreises kann eine uneinheitliche Entwicklung der Gesamtstraftaten festgestellt werden. Weniger Straftaten in Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis aber dafür mehr in Heidelberg.

Überblick

Und im Rhein Neckar-Kreis sind Sie besonders sicher: hier liegt das Risiko Opfer einer Straftat zu werden sogar unter dem Landesdurchschnitt. Einen Schwerpunkt ist die Zunahme bei den Tatbestände "Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz und das Asylverfahrensgesetz" mit einem Anstieg von 21,9 Prozent. Einen Zuwachs gab es sowohl bei Drogendelikten, als auch bei sexuellen Übergriffen. Diese Steigerung ist unter anderem der durchgeführten Reform des Sexualstrafrechts geschuldet, die im Deliktsfeld "Beleidigung auf sexueller Grundlage" für einen Rückgang von 45,0 Prozent der Straftaten mitursächlich ist. Positiv ist der Rückgang bei Wohnungseinbrüchen und es wurden weniger Motorräder und Mopeds geklaut.

Straßenkriminalität

Darunter fallen im letzten Jahr rund 16.300 Straftaten, das sind über 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum sowohl im Rhein-Neckar-Kreis, als auch in den Städten Heidelberg und Mannheim. Sie stehen auch auf der Straße und locken manchen langfinger: Autos. Da zeichnet sich aber ein signifikanter Rückgang ab: fast 20 Prozent weniger geklaute Autos als 2016. Dennoch: in Mannheim ist Dein Auto und alles, was da drin liegt, am unsichersten. 23 Prozent aller Kfz-Aufbrüche des Landes werden im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim begangen. Im Stadtbezirk Heidelberg gab es eine Zuwachsrate von 50 Prozent. Grund für diese enorme Steigerung sind Serienstraftaten, u.a. im Revierbereich Heidelberg-Süd mit 211 Kfz-Aufbrüchen. Im Gesamten belief sich der Schaden auf 2,81 Millionen Euro, im Jahr 2016 war dieser noch bei 3,84 Millionen Euro gelegen. ie Diebe waren bei den aufgebrochenen Autos besonders scharf auf Navis udn Airbags.

Gewaltkriminalität

Einen deutlichen Rückgang verzeichnete die Gewaltkriminalität, unter die Straftaten wie z. B.  Mord, Totschlag, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexuelle Übergriffe, Raub, räuberische Erpressung sowie gefährliche und schwere Körperverletzungen fallen. Die registrierten Straftaten gingen um rund 11 Prozent zurück. Und damit ist es ein höherer Rückgang als im Rest des Landes. Allerdings ist die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen in diesem Bereich weiterhin überproportional hoch.

Raubdelikte

Rund Mit 19,1 Prozent verzeichneten Raubdelikte einen deutlichen Rückgang, womit eine Trendwende der seit 2013 steigenden Zahlen geschafft wurde. Die Aufklärungsquote bei Raubdelikten ist erfreulich hoch. 56,8 Prozent aller Raubdelikte wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim aufgeklärt, also mehr als die Hälfte aller Fälle.

Sexualstraftaten

In den vergangenen beiden Jahren gab es im Bereich der Sexualstraftaten jeweils Zuwächse (2017 von 10,2 Prozent und 2016 von 10,7 Prozent). Der Anstieg der Straftaten ist teilweise der Reform des Sexualstrafrechts und der Neuaufnahme von Straftatbeständen geschuldet. Die Straftatbestände "sexuelle Übergriffe (§ 177 StGB)" mit 48 Fällen und "sexuelle Belästigung (§ 184i StGB)" mit 124 Fällen wurden 2017 erstmals erfasst. Neben der "sexuellen Belästigung" bilden die Delikte "exhibitionistische Handlungen" mit 125 Fällen im Jahr 2017 (2016: 162 Fälle) die Spitze. Die Aufklärungsquote ist im Bereich der Sexualstraftaten erwartungsgemäß hoch, da es sich oftmals um Taten handelte, bei welchen sich Täter und Opfer aus einer Vorbeziehung kannten. Die bereits sehr gute Quote aus dem Jahr 2016 konnte nochmals gesteigert werden: im Jahr 2017 lag diese bei rund 79 Prozent, also bei über Dreiviertel aller Straftaten.

Straftaten gegen das Leben

"Straftaten gegen das Leben" gab es mit 42 Fällen zwei mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Fälle setzten sich wie folgt zusammen. 11 Morde (5 Versuche), 23 Fälle des Totschlags (20 Versuche) und 6 fahrlässige Tötungen, sowie zwei Fälle von strafbaren "Schwangerschaftsabbrüchen". Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld liegt bei rund 98 Prozent.

Wohnungseinbruch

Wohnungseinbrüche beeinflussen das Sicherheitsgefühl von uns ganz besonders - gar nicht nur wegen den gestohlenen Dingen, sondern weil die Täter in unsere Privatsphäre eindringen. Vor diesem Hintergrund war die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls gerade im Hinblick der hohen Fallzahlen im Jahr 2016 ein Schwerpunkt der repressiven und präventiven Polizeiarbeit des Polizeipräsidiums Mannheim. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Einbrüche und Einbruchversuche signifikant um 29 Prozent.

Ladendiebstahl

Das sieht nicht gut aus: in Mannheim gibts die meisten Ladendiebstähle von ganz Baden-Württemberg mit rund 5400 Fällen in Mannheim. In Heidelberg gab es einen negativen Rekord mit den meisten Ladendiebstählen seit jeher mit runf 1780 Fällen.

Rauschgiftdelikte

Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz sind 2017 um 16 Prozent auf rund 6200 Taten gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt  bei knapp 93 Prozent. Mehr Kontrollen schrecken zwar ab, jedoch zeigt die große Menge beschlagnahmter Drogen auch, dass eine große Menge an Betäubungsmitteln in Umlauf ist.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Das erste Mal seit drei Jahren gibt es in diesem Bereich leicht sinkende Zahlen, mit einer Verringerung von 2,6 Prozent auf knapp 44 Fälle; leider liegen die Fallzahlen noch immer auf einem hohen Niveau. In diesen Zahlen sind die zahlreichen Beleidigungen, mit denen die Beamtinnen und Beamten im täglichen Dienst konfrontiert werden, allerdings nicht erfasst, da diese in der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht ausweisbar sind. Einen Rückgang der Übergriffe auf Polizeibeamte sollen neben einem weiterhin konsequenten Vorgehen in diesem Deliktsfeld, verstärkte Einsätze von Antikonfliktteams bei Veranstaltungen und die Einführung von Body-Cams bewirken.