68 Mitarbeiter stark war die Sonderkommission "Soko Dreisam" der Freiburger Polizei, die sich an die Spur jenes Täters heftete, der in der Nacht zum Sonntag, 16. Oktober, die 19 Jahre junge Medizinstudentin Maria L. vergewaltigt und in der Dreisam beim Schwarzwaldstadion ertränkt hatte.
Als ausschlaggebend für den Fahndungserfolg erwies sich das Abschneiden eines Brombeergebüschs nahe des Tatorts, das dann in drei Säcken zum Kriminaltechnischen Institut nach Stuttgart gebracht wurde. Hier fanden die Ermittler ein 18.5 cm langes, zum Teil blond eingefärbtes Haar.
Eine neuerliche Auswertung der Videoaufnahmen aus der Freiburger Straßenbahnlinie 1 ergab dann einen Treffer: Ein 17-jähriger, 2015 nach Deutschland geflüchteter Afghane, wurde aufgrund seiner sogenannten 'Undercutfrisur' identifiziert. Die an der Haarwurzel gefundene DNA passte exakt zu jener bei der Leiche und an einem in der Dreisam gefundenen, schwarzen Schal, welchen der Täter auf dem Video vor der Tat trägt.
Der 17-Jährige wurde am Freitagmittag, gegen 12.30 Uhr, in Freiburg-Littenweiler trotz veränderten Aussehens von einer Polizeistreife erkannt und verhaftet. Er lebte bei einer deutschen Pflegefamilie. Eine sofort angeordnete DNA-Abnahme brachte die Gewissheit, dass es sich um den Mörder der jungen Frau handeln müsse. Der mutmaßliche Täter, der kein Deutsch spricht, wurde verhaftet, schweigt jedoch bislang.
Die Polizei untersucht nun den exakten Tathergang ebenso wie die noch ungeklärte Frage, ob Opfer und Täter sich womöglich kannten, sowie eine eventuelle Querverbindung zum Mord an der 27-jährigen Carolin G. in Endingen. Anhaltspunkte für eine Serientat gibt es bislang nicht; die in Endingen tätige "Soko Erle" ermittelt weiter mit Hochdruck.