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13 Verhandlungstage sind angesetzt

Freiburg: Mordprozess gegen Hussein K. beginnt am 5. September

Der Prozess wegen Mordes an einer Freiburger Studentin gegen den Flüchtling Hussein K. beginnt am 5. September.

Verhandelt wird vor der Jugendkammer, wie das Landgericht heute  in Freiburg mitteilte. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende März Anklage wegen Mordes und besonders schwerer Vergewaltigung erhoben. Der Mann ist nach Angaben des Gerichts zur Tatzeit im Oktober 2016 mindestens 19 Jahre alt gewesen sein. Er selbst hatte sein Alter mit 17 Jahren angegeben. Hussein K., der nach eigenen Angaben aus Afghanistan kommt, hatte in Freiburg als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling bei einer Pflegefamilie gelebt. Die Staatsanwaltschaft wird ihm vor, die 19 Jahre alte Frau in der Nacht zum 16. Oktober angegriffen, gewürgt und vergewaltigt zu haben. Anschließend habe er sie bewusstlos ins Wasser des Flusses Dreisam gelegt, wo sie ertrank. Vorgesehen sind zunächst 13 Verhandlungstermine. 45 Zeugen und 10 Sachverständige sollen gehört werden. Die Studentin war nachts mit dem Fahrrad alleine auf dem Weg von einer Studentenparty nach Hause, als sie den Ermittlungen zufolge von dem Verdächtigen angegriffen, gewürgt und vergewaltigt wurde. Die Leiche war am nächsten Morgen gefunden worden. Durch Körperspuren am Tatort und die Auswertung von Videoaufnahmen in einer Straßenbahn war die Polizei später auf die Spur des Verdächtigen gekommen. Hussein K. war nach Angaben deutscher Behörden im November 2015 ohne Papiere nach Deutschland gekommen. Wegen einer Gewalttat an einer jungen Frau 2013 war er in Griechenland zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, im Oktober 2015 aber vorzeitig gegen Auflagen entlassen worden. Kurze Zeit später tauchte er unter und kam als Flüchtling nach Deutschland. Deutsche Behörden wussten nichts von der kriminellen Vorgeschichte, weil Griechenland den jungen Mann international nicht zur Fahndung ausgeschrieben hatte.