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Eimeldinger Ortsschilder mit arabischen Schriftzeichen beklebt

Rätselraten in Eimeldingen im Kreis Lörrach - war das ein Jux, und was heißt das überhaupt?

Am Wochenende haben Unbekannte auf zwei Ortsschilder Streifen mit arabischen Schriftzeichen geklebt. Die Gemeinde sagte auf Anfrage, es sei weder eine Drohung noch eine fremdenfeindliche Äußerung, genaueres wollte sie aber erst morgen mitteilen. Unsere Nachfrage bei Prof. Dr. Andreas Kaplony von der Universität München hat ergeben, dass es sich um die Buchstabenfolge "htmhldtnzhn" handelt. Wenn man "t" und "h" als Platzhalter für die Vokale "i" und "e" lese und das "z" als Platzhalter für "g" ergebe sich: "eimeldingen".

Prof. Dr. Andreas Kaplony erklärt:

"Richtig stehen die arabischen Buchstaben für Konsonanten und Langvokale, in diesem Text aber stehen zwei hier nicht verwendete Buchstaben zusätzlich für die Kurzvokale und ein dritter hier nicht verwendeter Buchstaben für das g. Und: Bei manchen arabischen Buchstaben wird richtig zwischen einer nach links weiterverbundenen und einer unverbundenen Form unterschieden, in diesem Text aber stehen alle Buchstaben in der unverbundenen Form."

Beides zusammen lässt vermuten, dass das jemand geschrieben hat, der gar nicht arabisch kann, sondern aus einer Buchstabentabelle die ungefähr passenden Buchstaben herausgepickt hat.

Die Gemeinde hat die beiden Klebestreifen inzwischen entfernen lassen. Richtig geschrieben würde Eimeldingen auf arabisch übrigens so aussehen:
أيملدينجن oder أيملدينغن.

Bereits vor zwei Jahren wurden Ortsschilder im Kreis Ludwigsburg mit Schriftzeichen beklebt, die den jeweiligen Ortsnamen auf arabisch darstellten. Die Urheber dieser Aktion sind ebenfalls bis heute unbekannt.