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Remis gegen Aufsteiger Leipzig

Déjà-vu: TSG kassiert Last-Minute-Ausgleich

Temporeich, spannend, viele Chancen, vier Tore. Das erste Saisonspiel der TSG Hoffenheim gegen Aufsteiger RB Leipzig hatte eigentlich alles, was das Fanherz begehrt - inklusive der dramatischen Schlussphase.

Nagelsmann ließ seine Truppe mit einer Viererkette starten. Der gerade für die A-Nationalmannschaft nominierte Niklas Süle kehrte als Abwehrchef nach dem Gewinn der Silbermedaille in Rio direkt in die Startelf zurück, währenddessen stand Jeremy Toljan nicht im Kader. Vor der Abwehrreihe agierte mit Kevin Vogt einer der Neuzugänge auf der Sechs. In der Offensive fanden sich mit Lukas Rupp, Sebastian Rudy und Sandro Wagner zwei weitere Neuzugänge von Beginn an auf dem Feld wieder. Die Torjäger Mark Uth und Andrej Kramaric komplettierten die Aufstellung.

Starker Beginn

Und die TSG legte los wie die Feuerwehr. Bereits nach einer Minute musste sich der Leipziger Schlussmann Peter Gulacsi lang machen bei einem Distanzschuss von Sebastian Rudy. Direkt im Gegenzug scheiterten die Gäste dann an Oli Baumann und der Latte. Es war ein Beginn wie Julian Nagelsmann es erwartet hat: hektisch und offensiv. Beide Mannschaften gönnten sich bei knapp über 30 Grad kaum Verschnaufpausen. Während die TSG durch Rupp und Rudy zu einigen gefährlichen Strafraumszenen kam, musste der überragende Keeper Oli Baumann ein ums andere Mal Schüsse aus kurzer Distanz abwehren. Nach und nach übernahmen die Leipziger das Spiel. Die TSG rettete sich aber in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel ging das Spiel dann richtig los. Es war Neuzugang Lukas Rupp der das Torfestival eröffnete. Nach einer Ecke konnten die Leipziger den Ball nicht richtig klären, Rupp nahm das Leder aus der Luft vom Elfmeterpunkt und versenkte. Doch der Aufsteiger ließ sich nicht beirren. Fast im Gegenzug setzte sich der Ex-Hoffenheimer Dominik Kaiser im Strafraum gegen Neu-Nationalspieler Niklas Süle, der ürbigens rund 24 Zentimeter größer ist, durch und spitzelte den Ball zum Ausgleich in die Maschen. Auch der sonst bärenstarke Oli Baumann sah bei dem Gegentreffer nicht ganz so gut aus.

Torfestival in Halbzeit zwei

Das Spiel wurde zunehmend rauer. Es gab viele kleine Fouls, Diskussionen und Wortgefechte - dem Spielfluss tat dies aber keinen Abbruch. Beide Teams machten munter weiter und es war wieder die TSG die in Führung ging. Sebastian Rudy - heute Kapitän anstelle des verletzten Eugen Polanksi - kam noch in der eigenen Hälfte an den Ball, trug ihn über das ganze Spielfeld nach vorne und hatte dann noch die Übersicht Mark Uth einen perfekten Pass in den Lauf zu spielen. Der Stürmer ließ sich nicht zwei Mal bitten und netzte ein. Große Freude im Stadion, die ersten drei Punkte gleich am ersten Spieltag waren zum greifen nahe. Aber es kam anders. Um es genau zu nehmen: Es kam zu einem Déjà vu.
In der 90. Minute kam Leipzig nochmals über die rechte Seite. Eine scharfe flache Flanke vor das Tor der Hoffenheimer verpasste zunächst alle Spieler und kam bis zum zweiten Pfosten durch, wo Marcel Sabitzer lauerte und den ball mitten ins blau-weiße Herz grätschte… Ausgleich in der letzten Minute.

Das Ergebnis geht so in Ordnung. Es war sogar eher noch etwas glücklich für die TSG, wenn man bedenkt wie oft Keeper Oli Baumann parieren musste. Für den Fan war das Spiel ein Highlight. Mit viel Spannung, einigen Toren, einem temporeichen Hin und Her und genügend Strafraumszenen. Für die Mannschaft der TSG war es ein bitterer Schlusspunkt. Dennoch kann die Mannschaft mit dem ersten Spieltag zufrieden sein, das Spiel hätte schließlich auch anders laufen können. Nun folgt eine Länderspielpause und dann steht wieder am Sonntag (11.09.) um 17.30 Uhr das Auswärtsspiel gegen den FSV Mainz an.