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Stühlerücken beim SVW geht weiter

Stephan Pfitzenmeier nicht mehr SVW-Geschäftsführer

Die nächste Personalentscheidung beim SV Waldhof Mannheim ist getroffen. Geschäftsführer Stephan Pfitzenmeier legt sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder.

"Ich habe intensiv darüber nachgedacht. Ich möchte betonen, dass diese Entscheidung unabhängig von anderen Personen gefallen ist", erklärte ein sichtlich bewegter Pfitzenmeier in einem Pressegespräch am Dienstag. Der 47-Jährige hat Interims-Präsident Klaus-Rüdiger Geschwill bereits über seinen Rücktritt informiert.

"Es gab einige Gründe. Ich hatte vor zwei Wochen ein Gespräch mit dem Präsidium, seitdem herrscht Funkstille." In dieser Zeit seien allerdings Entscheidungen ohne Rücksprachen getroffen worden, die den operativen Bereich betreffen. "Zudem gab es noch eine Ansage von Herrn Beetz", spielte Pfitzenmeier auf die letztwöchige Vorstellung von Bernd Beetz an. Der Unternehmer, der den Regionalligisten zukünftig als Investor unterstützen soll, warf Pfitzenmeier Illoyalität gegenüber dem Präsidium vor.

Pfitzenmeiers Rücktritt ist ein weiteres Kapitel des Führungsstreits beim SV Waldhof Mannheim. Vor anderthalb Wochen hatten bereits sechs der sieben Aufsichtsratsmitglieder ihren Rücktritt erklärt. Auch die "Mannheimer Runde" beendete ihr Engagement beim Fußball-Regionalligisten. Hintergrund sind unterschiedliche Auffassungen, was die Finanzierung einer Ausgliederung der Profimannschaft in eine Spielbetriebs-GmbH angeht.

In einer emotionalen Ansprache bedankte sich der ehemalige Geschäftsstellenleiter bei seinen Mitarbeitern. Mit ihrer Hilfe habe man den schlafenden Riesen "SV Waldhof" erweckt. Im letzten Jahr zog es insgesamt 133.500 Zuschauer in das Carl-Benz-Stadion, das ist eine Steigerung von 126% im Vergleich zum letzten Jahr. Auch in den Bereichen Merchandise und Social Media habe der Verein neue Höchstwerte erreicht.

"Die letzten zwei Monate waren eine harte Zeit und sehr emotional. Auch im Sinne meiner Familie muss jetzt Ruhe in mein Umfeld einkehren. Das bin ich ihr schuldig. Ich mache jetzt eine kleine Auszeit. Natürlich werde ich wieder meine Aufgaben bei "Pfitzenmeier" übernehmen und auch die Europameisterschaft genießen", so Pfitzenmeier. Langfristig kann er sich auch ein Comeback in der Fußballbranche vorstellen. " Das Thema Fußball hat mich gepackt. Ich habe den Stallgeruch abbekommen."

Der SV Waldhof Mannheim bedauerte in einer kurzen Stellungnahme den Rücktritt. "Der Verein bedankt sich bei Stephan Pfitzenmeier für seine geleistete Arbeit und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute", heißt es in der Mitteilung.