Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
1899 Hoffenheim dreht Spiel gegen den FC Ingolstadt

Erst sauer, dann treffsicher – Nadiem Amiri schießt Hoffenheim (fast) zum Klassenerhalt

Die TSG 1899 Hoffenheim steht kurz vor dem Klassenerhalt. Beim Heimsieg gegen den FC Ingolstadt avancierte Youngster Nadiem Amiri zum Matchwinner. Sein Treffer zum 2:1 beschert den Kraichgauern eine komfortable Lage im Kampf um den Klassenerhalt.

Hoffenheims Nadiem Amiri hat wieder einmal seine Joker-Qualitäten bewiesen. Beim Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den FC Ingolstadt erzielte der 19-Jährige nach seiner Einwechslung den Siegtreffer zum entscheidenden 2:1. Ein Treffer mit einer großen Portion Wut im Bauch. Zuvor hatte Trainer Julian Nagelsmann den Mittelfeldakteur nur auf der Bank gelassen. "Er hat in der Kabine gesehen, dass ich sauer bin. Er hat mir erklärt, dass es taktische Gründe hat und er einen „Krieger von der Bank“ braucht", erklärte Amiri die Maßnahme seines Trainers. Eine Maßnahme, die fruchten sollte.

Hoffenheim mit vier Punkten Vorsprung auf Relegationsrang

Wie wichtig das Tor und die damit verbundenen drei Punkte waren, zeigt ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse des 32. Spieltags. Eintracht Frankfurt setzte sich im Hessen-Derby gegen den SV Darmstadt 98 mit 2:1 durch und meldete sich mit dem zweiten Dreier hintereinander wieder zurück im Abstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac steht aktuell mit 33 Punkten auf dem Relegationsrang. Hoffenheim belegt mit 37 Zählern den dreizehnten Platz. Ohne den Erfolg gegen die Schanzer aus Ingolstadt wäre die Mannschaft von Julian Nagelsmann mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt.

Der Abstiegskracher zwischen dem SV Werder Bremen (31 Punkte, Platz 17) und dem VfB Stuttgart (33 Punkte, Platz 15) beschließt am Montagabend den 32. Spieltag. In Sinsheim können die Verantwortlichen das Spiel tiefenentspannt verfolgen. Der Abstand auf den Relegationsrang beträgt auch danach noch auf jeden Fall vier Punkte. Ein komfortables Polster bei noch zwei ausstehenden Begegnungen.

Frischgebackener Zweifach-Papa Rosen: „Wir sind noch nicht durch“

Es müsste schon viel passieren, dass die Kraichgauer am Saisonende unter dem Strich stehen. Dennoch – vom sicheren Klassenerhalt möchte noch niemand sprechen. Das bekräftigte auch Sportchef Alexander Rosen nach der Partie gegen Ingolstadt. „Wir sind noch nicht durch. Es war aber mit Sicherheit der größte Schritt der vergangenen Wochen.“, so der 37-Jährige, der am Dienstag zum zweiten Mal Vater geworden ist. „Mein Sohn Anton ist noch ungeschlagen“ ergänzte Rosen stolz mit einem Lächeln auf den Lippen.

Am nächsten Samstag kann die Nagelsmann-Elf bei Hannover 96 den letzten Schritt gehen und den Klassenerhalt endgültig perfekt machen. Es wäre die Krönung einer famosen Aufholjagd. Am 17. Spieltag stand die TSG noch mit 13 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Mit dem Amtsantritt von Julian Nagelsmann stieg nicht nur die Formkurve der Mannschaft in die Höhe, sondern auch das Punktekonto. Der 28-Jährige tritt dennoch auf die Euphoriebremse. „Es bleibt weiter spannend. Wir wollen auch in Hannover gewinnen“, so Nagelsmann auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Ingolstadt.

Ein Sieg beim Tabellenletzten aus Hannover, die bereits als erster Absteiger feststehen, würde den Klassenerhalt der Kraichgauer perfekt machen. Es wäre das Happy-End einer schwierigen Saison.