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Adler-Stürmer hängt seine Schlittschuhe an den Nagel

"Aufhören ist nie schön" - Jochen Hecht beendet seine Karriere

Jochen Hecht, Stürmer der Adler Mannheim, hat seine Karriere beendet. Das gab der 39-Jährige am Freitagvormittag auf einer Pressekonferenz bekannt.

"Der erfolgreichste Mannheimer Eishockeyspieler", "das Aushängeschild des deutschen und Mannheimer Eishockeys", "ein Ausnahmespieler", "eine Identifikationsfigur des deutschen Eishockeys" - die Lobeshymne von Adler-Geschäftsführer Matthias Binder auf Jochen Hecht wollte schier nicht enden. Wenige Minuten zuvor hatte der 39-Jährige Stürmer seinen Rücktritt vom aktiven Profi-Eishockey bekannt gegeben. Nach über 1.100 Profispielen ist Schluss.

Hecht debütierte in der Saison 1994/95 als 17-Jähriger im Profikader der Adler Mannheim. Nach vier Jahren und zwei Meisterschaften in der Quadratestadt zog es den Stürmer in die USA. Im Sommer 2001 gelang ihm der Sprung in die National Hockey League (NHL), die als beste Eishockey-Liga der Welt gilt. Ein Jahr später ging es für den gebürtigen Mannheimer nach Buffalo, wo er bis 2012 auf dem Eis stand. Die einzige Ausnahmen stellte die Spielzeiten 2004/05 und 2012/13 dar. Aufgrund des Lockouts in der NHL schloss sich Hecht zweimal den Adlern an.

Seine endgültige Rückkehr zu seinem Jugendverein feierte er zur Saison 2013/14. Das letzte große Highlight sollte die Deutsche Meisterschaft 2015 werden. In der Play-Off-Serie wurde Hecht sogar zum Most Valuable Player (MVP) gewählt.

Hecht: "Kann meine eigenen Erwartungen nicht mehr erfüllen"

"Ich blicke mit Stolz auf meine Karriere zurück und würde alles wieder so machen. Ich habe mit dem Club tolle Erfolge gefeiert und bin froh, meine Karriere als Adler beenden zu können", so Hecht auf der Pressekonferenz am Freitag. Allerdings könne er nicht mehr "die eigenen hohen Erwartungen" erfüllen, deshalb der Rücktritt.

Es war ein emotionaler Abschied in der SAP-Arena. Adler-Manager Teal Fowler standen über die gesamte Zeit Tränen in den Augen. Auch die Stimme von Jochen Hecht versagte ein ums andere Mal. Die Trikotnummer 55 wird in Mannheim nicht mehr vergeben und unter das Hallendach gezogen. Eine besondere Abschiedszeremonie im Rahmen des DEL Winter Game im Januar 2017 ist ebenfalls nicht komplett ausgeschlossen.

Eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Adlern und Jochen Hecht scheint realistisch. Im Hintergrund liefen bereits erste Gespräche, bestätigte Binder gegenüber Radio Regenbogen: "Wir wären dumm, wenn wir auf den Erfahrungsschatz, den Jochen über die gesamten Jahre gesammelt hat, nicht zurückgreifen würden. Deswegen sind wir mit ihm in Gesprächen. Ich bin guter Hoffnung, dass wir möglichst bald eine Lösung finden."

Gut möglich, dass wir Jochen Hecht auch weiterhin in Mannheim sehen werden.