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Rhein-Neckar Löwen gewinnen in der Handball- Bundesliga gegen Leipzig und halten Anschluss an Spitzenreiter Flensburg

Schmid lässt Löwen jubeln

Die Rhein-Neckar Löwen haben sich in der Handball- Bundesliga ihren 20. Saisonsieg gesichert. Das Team von Nikolaj Jacobsen setzte sich im Heimspiel gegen den Tabellen-6. SC DHfK Leipzig mit 24:23 (10:12) durch und bleibt damit erster Verfolger von Spitzenreiter Flensburg. Erfolgreichster Werfer für die Löwen vor 10164 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena war Marius Steinhauser mit acht Treffern.

Durch einen Last-Minute Treffer von Kapitän Andy Schmid haben sich die Rhein-Neckar Löwen in ihrem Bundesliga- Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig beide Punkte gesichert, der amtierende Meister behielt nach einer starken kämpferischen Leistung mit 24:23 (10:12) etwas glücklich die Oberhand und rückt damit in der Tabelle wieder vor auf Platz zwei.

Die Entscheidung in dieser Begegnung hätte spannender kaum sein können: Drei Minuten vor der Schluss- Sirene lagen die Hausherren nämlich noch mit 21:22 zurück, hatten gerade einen Zwei- Tore- Vorsprung verspielt. Doch angepeitscht von rund 10000 Fans warfen die Löwen noch einmal alles in die Waagschale. Marius Steinhauser markierte den Ausgleich zum 22:22, auf der anderen Seite kassierte Alexander Petersson in der Defensive eine Zeitstrafe- die Badener nun in Unterzahl. Doch auch mit einem Mann mehr konnten die Gäste den Ball bei ihrem nächsten Angriff nicht behaupten, die Gelb- Blauen starteten zum Gegenstoß und wieder war es Steinhauser, der die Zuschauer jubeln ließ- 23:22, der mittlerweile achte Treffer für den Rechtsaußen. Doch Leipzig war noch nicht geschlagen, glich noch einmal aus zum 23:23, knapp eine Minute war noch zu spielen. Die Löwen reizten ihre letzte Offensivaktion bis zum Letzten aus, bei angezeigtem Zeitspiel musste sich Andy Schmid dann aus nicht unbedingt günstigster Position den Wurf nehmen. Der Ball wurde abgefälscht und landete mit Dusel im Kasten von Leipzig- der 20. Saisonsieg für den amtierenden Meister war damit nach einer dramatischen Schlussphase perfekt.
     
Dass sich die Begegnung zu einem wahren Handball- Krimi entwickeln würde, war bis Mitte der ersten Halbzeit jedoch nicht abzusehen. Die Voraussetzungen bei den Löwen im zweiten Pflichtspiel innerhalb von nur 48 Stunden waren durch die kurze Vorbereitungs- und Regenerationszeit sicherlich alles andere als optimal, nichts desto trotz präsentierten sich die Gastgeber zu Beginn der Partie alles andere als müde. Trainer Nikolaj Jacobsen schonte einige Stammspieler und schickte frische Kräfte aufs Spielfeld: Im Rückraum starteten Harald Reinkind, Kim Ekdahl du Rietz und Mads Mensah Larsen, auf den Außenbahnen Dejan Manaskov und Marius Steinhauser. In dieser Formation begannen die Badener im Angriff dynamisch und legten schnell vor auf 3:0. Auch die Abwehr war präsent und Keeper Mikael Appelgren schnell auf Betriebstemperatur. So hielten die Gastgeber den Tabellen- 6. bis zur 19. Minute auf Distanz (8:5), allerdings stabilisierte sich die Leipziger Deckung im Verlauf der Spielzeit zunehmend und stellte die Löwen damit immer öfter vor schwierige Aufgaben. Ihre Treffer mussten sich die Gelb- Blauen nun hart erarbeiten, die Gäste kamen heran auf 8:8. Ausgrechnet in doppelter Unterzahl erzielten die Sachsen dann ihre erste Führung in dieser Partie- 8:9. Den Vorsprung verwaltete Leipzig bis zum Seitenwechsel, auch weil der amtierende Meister im Abschluss einiges liegen ließ. Mit 10:12 ging es in die Kabinen.

Nach dem Wechsel war dann die Schonzeit für Andy Schmid, Alexander Petersson und Gudjon Valur Sigurdsson zu Ende, doch auch die Erfahrung dieser drei Führungsspieler konnte zunächst nicht verhindern, dass die Gäste ihren Vorsprung behaupteten. Ein Grund dafür: SC- Keeper Jens Vortmann, der immer wieder die Würfe der Löwen entschärfte und damit die Führung für sein Team festhielt. Doch im Verlauf der zweiten Hälfte lief ihm sein Gegenüber Mikael Appelgren den Rang ab, denn immer öfter war es der Schwede, der die wichtigen Bälle parierte. Angetrieben von dieser Torhüterleistung mobilisierten die Badener noch einmal alles und gingen in der 52. Minute durch Hendrik Pekeler erstmals wieder in Führung (20:19). Gudjon Valur Sigurdsson legte nach- 21:19. Doch dieser Zwei- Tore- Vorsprung sollte noch nicht reichen. In den Schlussminuten entwickelte sich ein Kampf Spitz auf Knopf mit dem besseren Ende für die Hausherren.    

Nächstes Wochenende sind die Löwen beim Final Four um den DHB Pokal in Hamburg im Einsatz und treffen dort im Halbfinale am Samstag auf die SG Flensburg/ Handewitt. Das nächste Spiel in der Bundesliga steht für die Badener dann am 12. April auf dem Programm, in der SAP Arena geht es gegen den Traditionsklub VfL Gummersbach.

Interviews

Rechtsaußen Marius Steinhauser nach dem Zittersieg gegen Leipzig

Der Sportliche Leiter Oliver Roggisch nach dem Zittersieg gegen Leipzig

Rhein-Neckar Löwen:

Appelgren, Bauer (n.e.)- Reinkind (1), Ekdahl du Rietz (3), Larsen (2)- Steinhauser (8), Manaskov- Baena- Guardiola (1), Pekeler (3), Schmid (2/1), Petersson (2), Sigurdsson (2), Groetzki (n.e.), Taleski (n.e.).
 

Nächstes Löwenspiel:
Samstag, 8. April , 17.30 Uhr: Rhein-Neckar Löwen- SG Flensburg/ Handewitt (Barcleycard Arena Hamburg)