Vor der Länderspelpause in der Handball- Bundesliga haben die Rhein-Neckar Löwen noch einmal ihre Titelambitionen unterstrichen. Beim abstiegsbedrohten TV Hüttenberg erfüllten sie ihre Favoritenrolle souverän und feierten einen deutlichen 36:23 (20:9)- Erfolg. Da der direkte Verfolger Füchse Berlin bei seinem Auswärtsspiel in Stuttgart überraschend nicht über einen Punktgewinn hinaus kam, konnte der Meister seine Spitzenposition in der Tabelle zudem ausbauen und liegt nun drei Zähler vor der Konkurrenz.
In der restlos ausverkauften Sporthalle Ost in Gießen startete der Tabellen-17. aus Mittelhessen zunächst sehr couragiert in die Partie und brachte das Team von Nikolaj Jacobsen durch ein sehr bewegliches Positionsspiel und eine offensive Deckung das ein oder andere Mal in Verlegenheit. Die erste Viertelstunde gestaltete Hüttenberg somit noch recht offen (7:9), doch eine Abwehrumstellung der Löwen von 6:0 auf die 5:1- Variante beendete die Hoffnungen des vermeintlichen Außenseiters dann schnell. Mit Hendrik Pekeler als vorgezogenem Spieler störte die Defensive der Badener den Angriff der Gastgeber früh, kam zu Ballgewinnen und verschäfte das Tempo. Es dauerte nicht lange, da hatten sich die Gelb- Blauen erstmals leicht abgesetzt (7:11/ 17.), davon konnte sich Hüttenberg zwar noch einmal etwas erholen, der Treffer von Daniel Wernig per Siebenmeter zum 9:11 (19.) sollte jedoch das letzte Tor der Mittelhessen bis zur Pause sein. Denn nun erteilte der Meister dem Aufsteiger eine Lehrstunde. Eine starke Abwehr, ein gut aufgelegter Mikael Appelgren im Tor und ein effektives Tempospiel bildeten die Grundlage für den vorentscheidenden 9:0- Lauf der Löwen vor dem Seitenwechsel. Zwischen der 20. und 30. Minute bauten die Gäste ihre Führung auf 9:20 aus und machten damit schon vorzeitig alles klar, zwei parierte Siebenmeter durch Andreas Palicka in der Schlussphase des ersten Abschnitts taten ihr Übriges dazu bei, um die Moral der Hüttenberger auf den Tiefpunkt sinken zu lassen.
Im zweiten Abschnitt änderte sich an den Kräfteverhältnissen nicht viel, die Löwen dominierten dank ihrer individuellen Klasse weiterhin das Geschehen, die Gastgeber steckten zwar nicht auf, fanden jedoch keine Mittel. Nicht einmal fünf Minuten waren vorbei, da legte Hüttenbergs Coach Emir Kurtagic erneut die grüne Karte- mittlerweile waren die Badener auf 10:23 enteilt. Und tatsächlich kam der Aufsteiger in den Folgeminuten über den Kreis zu einigen sehenswerten Abschlüssen, den Rückstand konnten die Mittelhessen jedoch nicht mehr verringern, auch weil sich die Gäste im Angriff weiterhin meisterlich präsentierten. So endete der Abstecher der Löwen nach Gießen mit einem Kantersieg und einem guten Gefühl für die acht noch ausstehenden Begegnungen in der Bundesliga bis zum Saisonende.
Doch bevor sich der Meister in die Ligapause verabschiedet, steht am Ostersonntag in der Mannheimer SAP Arena noch das Achtelfinal- Rückspiel in der Champions League gegen den polnischen Topklub PGE Vive Kielce auf dem Programm und da wollen die Badener noch einmal beweisen, dass sie auch auf europäischer Ebene zu den Spitzenteams gehören.
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