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Zahlenspiele am Rande des Abgrunds der Vernunft

1:0 - 2:0 - 3:0 - 4:0?

Flutlicht, Anpfiff, und dann fallen Tore: So einfach und so spannend zugleich kann Fußball sein, und das gilt insbesondere für das Gastspiel des SC Freiburg am Samstagabend (18.30) beim Hamburger SV - wenn es nach SC-Trainer Christian Streich geht.

2.000 südbadische Fußballfreunde werden sich am Wochenende auf die Socken machen in Richtung Norden, um die Lichter der Großstadt zu genießen, vielleicht die neue Elbphilharmonie zu besuchen und am Samstagabend im 57.000 Zuschauer fassenden Volksparkstadion die Daumen zu drücken.

In Hamburg ist bei bedeckt-kühlem Wetter so etwas wie ein sportlicher Frühling ausgebrochen, nachdem der eine gefühlte Ewigkeit lang im Tabellenkeller dümpelnde HSV unter Trainer Markus Gisdol zuletzt drei fulminante Siege in Folge einfuhr: Einem 1:0 gegen Leverkusen und einem 2:0 gegen Köln folgte ein 3:0-Erfolg in Leipzig. Das ließ die freudige Erwartung im Norden keimen, dass nun der SC Freiburg lmit 4:0 vom Platz gefegt wird.

Doch wer so denkt, kennt Ludwig Wittgensteins Reihen-Axiom nicht: Der Wiener Philsoph und Mathematiker hat früh erkannt, dass eine Regelmäßigkeit in einer scheinbar logischen Folge (zum Beispiel von Zahlen) nicht zwangsläufig im zu erwartenden Sinne fortleben muss. Einerseits ist das ein interessantes Wissen für allerlei Prüfungsteilnehmer, andererseits hätte Wittgenstein mit dieser Erkenntnis auch Fußballtrainer sein können.

Die Seitenlinienphilsosophen am Samstag heißen nun Markus Gisdol und Christian Streich. Letzterer gewährte uns einen exklusiven Ausblick auf das, was gemeinhin als "Spiel" bezeichnet wird.
 

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Unser großes Bild (oben) zeigt

Christian Streich am Donnerstagmittag im Schwarzwaldstadion.
Foto: Arne Bicker / Studio Südbaden