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"Halbzeit-Elfmeter" von Mainz lässt Köpfe rauchen

Legt der SC Einspruch ein?

Beim SC Freiburg rauchen die Köpfe der Verantwortlichen: War bei dem spektakulären Halbzeit-Elfmeter gestern Abend in Mainz beim 2:0-Sieg gegen Freiburg alles mit rechten Dingen zugegangen? Oder wird der südbadische Sportclub wieder beim DFB-Sportgericht Einspruch einlegen? Erst vor zwei Wochen hatte Freiburg damit nach dem Spiel auf Schalke bei einer nachträglich rückgängig gemachten gelb-roten Karte gegen Torjäger Nils Petersen Erfolg gehabt.

Eine Reaktion war vom SC Freiburg trotz Anfrage bis Dienstagnachmittag nicht zu erhalten. SC-Kommunikationschef Philipp Walter erklärte telefonisch, es sei noch nicht klar, welche Haltung der SC zu den Vorkommnissen offiziell einnehmen werde und ob er einen Einspruch gegen die Wertung des Spiels beim DFB-Sportgericht einlegen werde. Sportdirektor Jochen Saier (Foto oben) und der Clubvorstand beraten sich offenbar noch.

Schiedsrichter Guido Winkmann hatte den Handelfmeter, der zum 1:0 für Mainz führte, erst nach einem Videobeweis gepfiffen. Da war die Freiburger Mannschaft schon zur Halbzeit in der Kabine verschwunden. Laut DFB-Statut darf der Schiri die Mannschaft zurück aufs Feld beordern. Das Handspiel von Freiburgs Innenverteidiger Marc Oliver Kempf war zudem unstrittig. Extrem kurios war es, den Elfmeter erst sieben Minuten nach Beginn der Halbzeitpause ausführen zu lassen. Ein Nachschuss wäre nicht mehr erlaubt gewesen.

Nach der Regel muss zwar die Mannschaft nicht mehr auf dem Platz sein - aber dafür der Schiedsrichter. Und der Videobeweis muss zeitnah erfolgen. Beides erscheint in diesem Fall mehr als fraglich. Schiri Winkmann befand sich möglicherweise schon ein paar Meter jenseits der Seitenlinie, als er von der Videoassistentin Bibiana Steinhaus in Köln angefunkt wurde. Da könnten also gleich zwei Formfehler vorliegen. 

Der Sportclub hat nun bis Mittwochabend Zeit, wegen dieser möglichen Formfehler Einspruch einzulegen, auch wenn die Elfmeterentscheidung in der Sache richtig war. Dann könnte das Spiel – je nach Sportgerichtsurteil – vielleicht sogar wiederholt werden.