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2. Bundesliga - 14. Spieltag: SV Sandhausen - Union Berlin

Dämpfer für den SV Sandhausen

Gegen robuste Berliner kassierten die Jungs vom Hardtwald die fünfte Saisonniederlage.

Die Gäste aus der Hauptstadt begannen druckvoll und wollten direkt klarmachen, mit welchem Ziel sie die weite Reise an den Hardtwald angetreten sind. Und ihre Bemühungen zahlten sich aus: Nach einem Eckball in der 13. Minute faustete SV-Torhüter Rick Wulle den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone. Der Berliner Kapitän Felix Kroos, Bruder des deutschen Nationalspielers Toni Kroos, donnerte aus 17 Metern das Leder volley in die linke untere Ecke.

Doch wenn die Sandhäuser in den letzten Wochen eines auszeichnete, dann war das, sich durch Rückstände nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Stattdessen nahmen die Gastgeber nun selbst das Heft des Handelns in die Hand und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Nur drei Minuten nach dem Gegentreffer traf Innenverteidiger Tim Kister nach einem Freistoß nur die Latte. Nur kurz darauf landete Andrew Wootens Fernschuss in den Armen von Gäste-Keeper Jakob Busk. 

Ab der 39. Minute erhöhten die Sandhäuser noch einmal den Druck, doch das Berliner Tor schien wie vernagelt. Der wieder genesene Jakub Kosecki und Wooten scheiterten innerhalb von nur einer Minute aus kürzester Entfernung. Gegen Wooten zeigte Torhüter Busk einen Wahnsinns-Reflex. Sein Gegenüber Rick Wulle, der nach dem Auswärtsspiel beim KSC erneut zwischen den Pfosten stand, wirkte dagegen in vielen Situationen unsicher, was sich durch das gesamte Spiel ziehen sollte.

In der zweiten Halbzeit machte der SVS weiter, wie er vor der Pause aufgehört hatte. Wie schon in den letzten beiden Auftritten gegen 1860 München und beim KSC sollte das Spiel nach einem Halbzeitrückstand gedreht werden. In der 54. Minute scheiterte erneut Tim Kister per Kopf am gegnerischen Torwart. Allerdings gelang es de Schwarz-Weißen diesmal nicht, die spielerischer Überlegenheit gegen äußerst robust und körperbetont spielende Hauptstädter in Zählbares ummünzen. Daran änderten auch die Einwechslung der drei Offensiv-Spieler Vollmann, Sukuta-Pasu und Vunguidica nichts. Die Berliner standen sicher, foulten im richtigen Moment und hielten die Sandhäuser so weit weg vom eigenen Strafraum. In der 86. rettete der Berliner Pedersen den Ball noch einmal nach einem Freistoß auf der Linie und sicherte so den Berlinern einen wichtigen Auswärtssieg im Rennen um die Aufstiegsplätze.

Geschäftsführer Otmar Schork gab dem Schiedsrichter-Trio nach dem Spiel keine guten Leistungsnoten. Er kritisierte die harte Gangart der Berliner, die von Hauptschiedsrichter Alexander Sather seiner Meinung nach oft nicht geahndet wurde. Auch die viel zu kurze Nachspielzeit von nur zwei Minuten kreidete er den Unparteiischen an. "Ärgerlich war natürlich wieder das 0-1, was uns auch in den letzten Spielen schon passiert ist. In der zweiten Halbzeit haben wir dann versucht, uns durchzuboxen. Die Effektivität vor dem Tor hat heute aber einfach gefehlt", sagte Sandhausen-Trainer Kenan Kocak. Seinem Torhüter Rick Wulle machte er allerdings auch den Vorwurf, dass er den Eckball unmittelbar vor dem Gegentor hätte fangen, anstatt fausten können. 
Dennoch will sich Kocak durch diesen Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen lassen und am kommenden Samstag in Nürnberg mit Ex-Sandhausen-Coach Alois Schwartz wieder an die Erfolge der letzten Wochen anknüpfen.

SV Sandhausen: Wulle - Thiede, Kister, Gordon, Roßbach - Linsmayer, Kulovits (C, 70. Sukuta-Pasu) - Pledl, Kosecki (59. Vollmann) - Höler (77. Vunguidica), Wooten

Union Berlin: Busk - Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen - Daube (46. Fürstner) - Kroos (C), Skrzybski (90. Kessel), Kreilach - Quaner, Hedlund (75. Redondo)

Schiedsrichter: Alexander Sather

Zuschauer: 5185