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Jetzt sind weitere Bundesländer betroffen

Gift-Eier-Skandal wird immer größer

Anfangs waren nur Eier aus den Niederlanden betroffen, doch mittlerweile hat sich der Skandal bis nach Deutschland ausgeweitet: Unzählige Eier sind mit dem Wirkstoff Fipronil belastet.

+++ UPDATE +++

Wie das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg mitteilt, sind mittlerweile auch Eier in weiteren Supermarktketten vom Fipronil-Skandal betroffen. Daher können sämtliche Eier niederländischer Herkunft in den entsprechenden Supermärkten zurückgegeben werden. Vorraussetzung ist lediglich die Rückgabe des dazugehörigen Eierkartons.

Die mit Fipronil verseuchten Eier aus den Niederlanden tauchen in immer mehr Bundesländern auf. Derzeit sind zwar vor allem Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen betroffen, jedoch breitet sich die Zahl der kontaminierten Eier immer weiter aus, mittlerweile auch bis nach Baden-Württemberg und Hessen! Die Supermarktketten Rewe und Penny nehmen deshalb ihre Eier aus den Niederlanden aus dem Sortiment  – bereits gekaufte Eier können zurück gebracht werden.
 
Eier aus einem deutschen Betrieb in Niedersachsen sollen ebenfalls positiv auf Fipronil getestet worden sein –diese wurden deshalb vorsorglich vernichtet.
 
Chargen mit einem erhöhten Fipronil-Wert haben folgende Nummern auf den Eierschalen:
 

1-DE-0357731, 1-NL 4128604, 1-NL 4286001, 0-NL 4392501, 0-NL 4385501, 2-NL-4015502, 0-NL-4310001, 1-NL-4167902, 1-NL-4385701, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 2-NL-4385702, 1-NL-4331901, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 1-NL-4359801.
 
Es ist nicht auszuschließen, dass in den kommenden Tagen noch weitere Nummern hinzukommen.
 
Wie wirkt sich das auf den Menschen aus?
 

"Nach Einschätzung des zuständigen Bundesinstituts für Risikobewertung bestehe für Erwachsene keine Gesundheitsgefahr. Für Kinder sei ein eingeschränktes Gesundheitsrisiko nicht auszuschließen.", meldet das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Trotzdem sollte man äußerst vorsichtig sein – vor allem auch beim Verzehr verarbeiteter Eier, da es dort meist keine Kennzeichnung gibt.  
 
Doch was ist eigentlich Fipronil?
 

Fipronil ist ein Wirkstoff, der in den 80ern in Frankreich entwickelt wurde. Eigentlich kommt er als Pflanzenschutzmittel oder in der Veterinärmedizin zum Schutz von Hunden vor Flöhen oder Zecken zum Einsatz. Aber was macht er dann in den Hühnereiern? Verbotenerweise wurde der Wirkstoff einem Desinfektionsmittel, Dega-16, beigemischt, um Blutläuse bei Geflügel zu bekämpfen. Ein belgischer Händler steht im Verdacht, genau dies getan zu haben.