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Ein Forscher erklärt die „Drei-Sekunden-Regel“

Die „Drei-Sekunden-Regel“: Darf man wirklich etwas vom Boden essen?

Kennst du diese ärgerliche Situation, wenn du dir gerade eine kleine Leckerei zu naschen vorbereitet hast, und bist kurz davor es dir genüsslich in den Mund zu schieben? Und dann passiert es: Dein leckerer Snack fällt dir unglücklicherweise aus der Hand und auf den Boden. Was tust du dann? Es aufheben und trotzdem essen? Oder doch lieber gleich in den Müll damit?

Bisher hieß es immer in einem scherzhaften Schrei: „Drei-Sekunden-Regel!“ – und das Stück Schoki wurde schnell noch vernascht. Der Gedanke, der dahinter steckt: Was maximal drei Sekunden lang auf dem Boden liegt, kann noch nicht von Keimen befallen sein, und er können es sorgenfrei essen.

Doch seitdem bist du älter, reifer und klüger geworden, und dir ist eines Tages klar geworden: Die „Drei-Sekunden-Regel“ muss doch völliger Quatsch sein. Als ob die Keime mit einer Stoppuhr neben unserem heruntergefallenen Essen stehen und es erst nach drei Sekunden heimsuchen. Da kann doch nichts dran sein. Oder etwa doch?

Jetzt enthüllt ein Experter: Die „Drei-Sekunden-Regel“ ist gar nicht so blöd, wie sie für manche klingen mag. Professor Anthony Hilton von der Aston University im englischen Birmingham sagte nun der britischen „Independent“: Wenn das Essen nur wenige Sekunden den Boden berührt hat, haben wir eigentlich nichts zu befürchten.“ Es hinge eher von der Oberflächenbeschaffenheit des Bodens ab, wie „gefährlich“ der Verzehr nach dem Aufheben ist.

Zudem stellt Hilton klar: „Essen, das ein paar Momente auf dem Boden lag, kann man nie komplett risikofrei essen.“ Dennoch sei es weniger bedenklich, als viele glauben. Starke Verschmutzung oder sichtlichen Dreck sollte man selbstverständlich abwischen oder dann eben doch auf den Verzehr verzichten.

In anderen Ländern ist unsere "Drei-Sekunden-Regel" übrigens auch als konservative "Zwei-Sekunden-Regel" oder als "Fünf-Sekunden-Regel" (für ganz Mutige) bekannt.