Ein Team amerikanischer Wissenschaftler hat in einer neuen Studie das Bakterienvorkommen auf öffentlichen Toiletten, speziell in elektrischen Händetrocknern, untersucht. Dabei kamen sie zu erschreckenden Ergebnissen. Der Mikrobiologe Peter Setlow vermutet sogar, dass die Hände nach der Nutzung eines solchen Trockners noch schmutziger sein könnten, als zuvor.
Für ihre Untersuchungen hielten die Forscher Platten mit Nährböden für 30 Sekunden in den Luftstrom der Geräte. Vergleichsplatten wurde zwei Minuten lang der gewöhnlichen Badezimmerluft ausgesetzt. Im Anschluss wurden auf beiden Platten die entstandenen Bakterienkolonien gezählt. Hierbei konnten klare Unterschiede festgestellt werden: auf den Platten, die unter dem Händetrockner lagen, entstanden 18-60 Kolonien, während auf den Platten der Vergleichsgruppe durchschnittlich weniger als eine Kolonie wuchs. Die Versuche wurden sowohl auf der Damen- als auch auf der Herrentoilette eines akademischen Gesundheitszentrums durchgeführt.
Herkunft der Bakterien noch unklar
Für die Forscher ist noch unklar, woher genau die Bakterien stammen. Einerseits könnten die Händetrockner selbst verkeimt sein. Vielleicht werden aber auch einfach durch die größeren Luftmengen mehr Bakterien auf die Platten transportiert, die dann dort hängen bleiben.
Die Studie gibt keine Auskunft darüber, ob die gefundenen Bakterien eine Gefahr darstellen. Keime und Bakterien kommen überall in der Umgebung vor, jedoch sind nur wenige Auslöser von Durchfallerkrankungen und Infekten. Ob diese Nachricht so beruhigend ist? Ein gewisses Unbehagen gegenüber den Händetrocknern bleibt trotzdem. Auch der Forscher Setlow erklärt, dass er seit der Studie keine Händetrockner mehr benutzt.