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Hinter Einkaufswägen, links und bei weiblichen Mitarbeitern anstellen

Mit diesen Tricks findet ihr die schnellste Supermarktkasse

Kurz mal in den Supermarkt gerannt, man hat es eilig und muss noch die letzten drei, vier Dinge für heute Abend besorgen. Wie lange kann das schon dauern? Zehn Minuten? Spätestens wenn ihr an der Kasse steht, merkt ihr, dass ihr diesen Plan vergessen könnt. Dort reihen sich nur so die Einkaufswägen. Ihr versucht ganz schnell zu analysieren wo es schnellsten gehen wird und stellt euch an eine Kasse. Doch dann merkt ihr: Mist, hier geht es ja gar nicht voran. Doch warum stehen wir gefühlt immer an der falschen Kasse?

Laut der US-Tageszeitung „New York Times“ ist es am besten sich an Kassenschlangen anzustellen, in denen vor allem volle Einkaufswägen stehen. Das mag zwar komisch klingen, ist aber eigentlich ganz logisch – der Mathe-Lehrer und Mitarbeiter der Rechner-App Desmos Dan Meyer gibt die einleuchtende Erklärung: „Jede Person benötigt eine bestimmte Zeit an der Kasse, um Hallo zu sagen, zu bezahlen, sich zu verabschieden und das Kassenband leer zu räumen" sagt er. Dafür brauche man durchschnittlich 41 Sekunden.

Für jeden Artikel des Einkaufswagens kommen jeweils weitere drei Sekunden hinzu. Demnach wartet man also länger, wenn man sich hinter Menschen stellt, die nur wenige Artikel auf das Band legen. Vergleicht man die Großeinkäufer als mit den Kleineinkäufern sieht das wie folgt aus: Hinter einem Einkaufswagen mit 100 Artikeln wartet man sechs Minuten, während man hinter vier Menschen mit jeweils 20 Artikeln rund sieben Minuten wartet.

Professor Richard Larson der Massachusetts Institute of Technology zufolge, stehen die Amerikaner jedes Jahr rund 37 Milliarden Minuten in Warteschlangen.

Es gibt aber noch weitere Tricks, wie man sich die schnellste Kasse aussucht: Laut Robert Samuel, dem Gründer der ersten professionellen Warteschlangen-Agentur, die Kunden das nervige Warten abnimmt, sollten sich Kunden eher an die linke Schlange stellen. Da die meisten Menschen Rechtshänder seien, würden sie dazu neigen sich an den rechten Kassen anzustellen. Somit gehe es links immer schneller.

Außerdem seien Kassen, die mit weiblichen Mitarbeitern besetzt sind, zu bevorzugen. Diese arbeiten schneller und effizienter als ihre männlichen Kollegen. „Das klingt zwar sexistisch, aber ich bevorzuge weibliche Kassierer", so Samuel.

Ein weiterer verlangsamender Faktor seien ältere Menschen. Diese benötigen länger für die einzelnen Abläufe und zahlen meistens mit Bargeld. Das dauert länger, vor allem wenn man die einzelnen Münzen noch abzählen muss.

Auch sollte man darauf achten, was im Einkaufwagen des Vorgängers liegt. So würden sechs Flaschen Cola schneller über den Scanner gezogen werden, als sechs ganz unterschiedliche Produkte, berichtet die „New York Times“. Auch Produkte die einzeln eingegeben werden müssen (z.B. Backwaren) oder noch gewogen werden müssen (z.B. Obst und Gemüse) verlängern die Wartezeit.

Oft ist die Wartezeit aber ein rein psychologisches Phänomen. Wir überschätzen die Zeit in der Schlange und entscheiden uns somit für die langsam vorkommende, kurze Schlange, als die zügig vorangehende, längere Warteschlange. Man sollte sich also nur von der Idee befreien, dass wir uns immer für die Falsche entscheiden. Denn eigentlich gleicht sich die Wartezeit immer aus.