Simon freut sich, wie ein kleiner Junge. Seine Augen strahlen regelrecht, wenn er von "seiner" Band erzählt! Jeden Mittwoch hat der 22jährige, etwas für sich ganz allein, Mama oder Papa bringen ihn mit dem Auto zur Probe und holen ihn wieder ab. In der Zeit dazwischen, während der Probe zeigt Simon, was alles in ihm steckt: Mal schnappt er sich das Mikro und singt lautstark seine Lieblingslieder, mal greift er zur E-Gitarre und ein anderes Mal setzt er sich an das Schlagzeug. Je nach Lust und Laune. Denn das Schöne an dem Projekt ist: "alles kann, nichts muss". Gespielt werden darf, was gefällt.
Zwei Musiklehrer, ein Sonderlehrer und Betreuer der Lebenshilfe bilden den Rahmen, geben immer wieder Tipps und Hilfestellung.
Ziel des inklusiven Bandprojekts ist es, dass Jugendliche mit und ohne Behinderungen Spaß haben, Musik machen und erleben, wie schön es ist, ein Stück gemeinsam zu erarbeiten, zu improvisieren, völlig egal wie viel Erfahrung jeder Einzelne hat oder welche Art von Einschränkung.
"Das hört sich natürlich oft auch laut und schräg an, weil jeder einfach drauflos spielt, wie er Freude daran hat, wie bei einer Guggemusik, aber genau das ist gerade das Schöne daran, jeder hat ja seine Macken oder Besonderheiten und das ist originell, es ist einfach nie langweilig!"
freut sich Simons Mutter, Julia. Sie ist überzeugt, dieses Projekt ist gelebte Inklusion. Durch die regelmäßigen Proben und Konzerte haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen etwas für sich ganz allein, etwas, worauf sie richtig stolz sein können.
Im Moment machen zwischen zehn und 15 Jugendliche mit, der größte Wunsch der Lebenshilfe Lörrach und der Projektpartner ist es aber, dass noch viel mehr Kinder und Jugendliche mit Behinderung daran teilhaben können.
Das inklusive Bandprojekt steht und fällt mit einer gesicherten Finanzierung. Und die kann nur mit Spenden ermöglicht werden. Die Kosten für Musiklehrer, Betreuer und Raumkosten belaufen sich auf 12.000 - 13.000 Euro im Jahr.