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Kriebelmücke auf dem Vormarsch

Jede Menge Pfützen, nasse Wiesen, volle Regentonnen und dazu noch 25 Grad – ein Traum für Mücken aller Art. Vor allem die Kriebelmücke ist dieses Jahr auf dem Vormarsch. Was man über diese harmlos aussehende, aber lästigen Biester in der Region wissen sollte und wie man sich vor ihnen schützt, lest ihr hier.

Weltweit gibt es 3500 Stechmückenarten, in Deutschland sind davon 50 zuhause. Mückenstiche der Gemeinen Stechmücke sind meist harmlos, doch vor anderen Mückenarten sollte man sich in Acht nehmen – vor allem vor der Kriebelmücke. Sie sticht nicht, sondern beißt. Kriebelmücken sind in ganz Rheinland-Pfalz zuhause und ähneln eher Fliegen als gewöhnlichen Stechmücken. Sie befallen in großen Schwärmen meist Weidetiere, aber da die Weidetierhaltung zurückgegangen ist, werden Menschen immer häufiger zu ihren Opfern. Zwischen Mai und September sind sie unterwegs und brüten in Gewässern.

Mit ihrem scharfen Mundwerkzeug erzeugt sie zunächst eine Wunde, in der sich Blut sammelt, das sie dann aufsaugt.  Ihr Biss kann üble Schwellungen hervorrufen und sogar Blutvergiftungen verursachen.  Der zunächst schmerzlose Biss macht sich oft durch einen kleinen Blutpunkt auf der Haut bemerkbar. Später jucken und schmerzen die Bissstellen und hinterlassen noch nach Tagen typische Schwellungen. Daraus kann ein erbsengroßer Knoten mit einem eitrigen Bläschen entstehen. Schuld daran ist der giftige Speichel, den die Kriebelmücke mit ihrem Biss abgibt. Dies kann oft zu allergischen Reaktionen führen. Der Kriebelmückenspeichel enthält aber auch Substanzen mit herz- und gefäßschädigender Wirkung und könne sogar das Atemzentrum beeinträchtigen.

Kriebelmückenbisse sollte man, am besten direkt mit Wasser oder Eis kühlen. Desinfektionsmittel helfen, einer Entzündung vorzubeugen. Wenn sich nach einem Tag keine Besserung der Schwellung zeigt, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Oft werden Bakterien durch den Biss übertragen, die Schmerz und Fieber auslösen. Diese sollten dann mit Antibiotika behandelt werden. Bei auffällig großen Schwellungen kann es sich im schlimmsten Fall auf den Kreislauf auswirken und sogar lebensbedrohlich werden, wenn sich eine allergische Reaktion aufweist.

Je nach Auswirkung des jeweiligen Bisses empfehlen sich antiallergikahaltige Gels, Dermatokortikoide, antibiotikahaltige Salben bei Entzündungen, die Verabreichung von Antiallergika oder gegebenenfalls Herzkreislauf-Präparaten.

Um Mückenbisse und –stiche vorzubeugen sollte man Mückenspray auftragen und lange Kleidung tragen. Außerdem sollte man an warmen Tagen mit mäßiger Luftbewegung auf Spaziergänge an Flüssen und Weihern verzichten und den Aufenthalt im Freien am Vormittag und späten Nachmittag meiden.