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„Ich habe einen Onkel, der schwul ist und ich mag Hass nicht“

Zehntausende demonstrieren gegen Homo-Ehe – ein Zwölfjähriger stellt sich dagegen

Letzten Samstag demonstrierten in Mexiko mehrere Zehntausend Menschen gegen die Homo-Ehe. Insgesamt 30.000 Beteiligte sprachen sich in mehreren Städten gegen die Regierungsinitiative zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus. Doch ein kleiner Junge stellt sich ihnen entgegen.

Manchmal kann ein Kind Erwachsenen die Augen öffnen. Dieser zwölfjährige Junge wollte den ungerechten Protest nicht einfach hinnehmen. Er ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat tausenden Erwachsenen eine Lektion erteilt: Er stellte sich der riesigen protestierenden Menschenmenge auf einer dreispurigen Straße, mit ausgestreckten Armen entgegen – er wollte sie aufhalten.

Dem Fotografen Manuel  Rodríguez gelang es, diesen Moment festzuhalten. Auf seiner Facebook-Seite berichtet er von diesem mutigen Jungen. Anfangs habe er gedacht, der Junge wolle einfach nur spielen. Doch dann habe ihm der Zwölfjährige gesagt: „Ich habe einen Onkel, der schwul ist und ich mag Hass nicht.“

Der Auslöser für die Proteste war ein Vorstoß des mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto. Er will vorbildlicherweise die Homo-Ehe über eine Verfassungsänderung in ganz Mexiko zulassen. Die konservative Initiative „Nationale Front für die Familie“ hatte deshalb zu solchen Protesten aufgerufen.

Das Foto des kleinen Jungen geht seitdem um die Welt und begeistert zahlreiche Menschen. Das Kind hat sich getraut, ganz alleine etwas zu tun, was sich nur die wenigsten Erwachsenen tun würden.