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Zwei Tage lang wurde nach ihm gefahndet

Attentäter von Straßburg-Anschlag erschossen

Offenbar wurde der Attentäter des Straßburger Terroranschlags von der Polizei erschossen.

Zwei Tage nach dem Terroranschlag in Straßburg mit drei Todesopfern, wurde der mutmaßliche Täter Chérif Chekatt getötet, so die 'dpa'. Bei einer Polizeioperation im Straßburger Stadtviertel Neudorf sei er „neutralisiert“ worden, so berichtet die französische Zeitung „Le Figaro“ und beruft sich dabei auf polizeiliche Quellen. Zuvor war zwei Tage lang nach ihm gefahndet worden.

Der Täter habe zunächst selbst auf die Polizei geschossen, so berichtet die regionale Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“. Diese habe anschließend die Verfolgung aufgenommen und Chekatt dabei mit einem der Schüsse tödlich getroffen.

Als die Polizei ihn überführte habe er laut französischen Medienberichten zufolge eine Kurzwaffe, sowie ein Messer bei sich getragen haben. Dies waren auch die Waffen, die er beim Attentat am Dienstag bei sich hatte.

Chérif Chekatt sei nach seiner Tat in einem Lagerhaus im Bezirk Meinau untergetaucht. Weitere Infos bei uns im Radio-Programm.

Was war passiert?
Der mutmaßliche Täter Chérif C. hatte nach Angaben der Präfektur am vergangenen Dienstagabend, kurz vor 20 Uhr in Nähe des Weihnachtsmarktes der elsässischen Metropole Straßburg mit einer Maschinenpistole auf mehrere Passanten geschossen. Laut der Staatsanwaltschaft seien dabei drei Menschen getötet worden, eine weitere Person sei als hirntot diagnostiziert. Zudem wurden 13 Personen teils schwer verletzt. Zeugen des Anschlags haben den Angreifer „Alluha Akbar“ (Gott ist groß) rufen hören.

Zwischen 20 und 21 Uhr habe zweimal einen Schusswechsel mit Sicherheitskräften im Patrouilleneinsatz gegeben, wobei der Attentäter am Arm verletzt worden war. Daraufhin entkam er mit einem Taxi. Seither ist der 29-Jährige auf der Flucht gewesen.

Attentäter war bereits vorbestraft
27 Gerichtsurteile seien in der Vergangenheit gegen Chérif C. gefällt worden, größtenteils in Frankreich, aber auch in Deutschland und der Schweiz, so der Staatsanwalt. Der Mann wurde vom Amtsgericht Singen wegen schweren Diebstahls zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

In Deutschland saß er bis 2017 in Haft, unter anderem in der JVA. Das Regierungspräsidium Freiburg erkannte dem Tatverdächtigen das Freizügigkeitsrecht ab. Gleichzeitig wurde ein zehn-jähriges Einreiseverbot nach Deutschland erteilt. Während seiner Haft habe er sich radikalisiert, teilte Pariser Antiterror-Staatsanwalt Rémi Heitz mit. Demzufolge sei er vom Inlandsgeheimdienst als Sicherheitsrisiko eingestuft gewesen.

Am Morgen des Attentats in Straßburg hatte die Polizei bereits versucht den Täter festzunehmen. Der Versuch scheiterte jedoch. Offenbar waren ihm die Ermittler bereits wegen anderer Delikte auf der Spur gewesen.