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GEFORDERT: HUNDEFÜHRERSCHEIN IN BAWÜ?

Die Landestierschutzbeauftragte fordert einen Sachkundenachweis für Hundehalter in Baden-Württemberg.

Der Hundeführerschein: Was in Niedersachsen als Hundehalter bereits Pflicht ist, soll auch in Baden-Württemberg eingeführt werden, wenn es nach der Landestierschutzbeauftragten Cornelie Jäger geht. Bei dem Sachkundenachweis sollen Ersthundehalter noch vor der Anschaffung eines Hundes einen theoretischen Test bestehen und innerhalb des ersten Jahres mit dem Hund eine praktische Prüfung ablegen.

Hundeführerschein: Nutzen für Hund und Halter

Eine Studie hat ergeben, dass selbst ein "Hundeführerschein" auf freiwilliger Basis das Wissen aller Teilnehmer verbessere und sich entsprechend positiv auf dem Umgang mit dem Hund, besonders in der Öffentlichkeit, auswirke.

Sicher kennen Sie auch als Nicht-Hundehalter die Situation: Auf dem Gehsteig kommt Ihnen ein Hundehalter mit seinem Vierbeiner entgegen. Es ist als Fußgänger oder Jogger dann nur schwer einzuschätzen, wie sich der Hund in dem Moment des Vorbeigehens verhält, besonders dann, wenn Sie mit dem Fahrrad an ihm vorbei fahren. Mit dem Hundeführerschein sollen Hund und Halter auf diese und ähnliche Situationen vorbereitet sein, um ein gewisses Risiko für alle Beteiligten zu minimieren.

"Es geht darum, insgesamt die Sachkunde zu vermehren und das auf einer systematischen Basis zu machen. Es geht überhaupt nicht darum, irgendjemandem einen Vorwurf zu machen", erklärt Cornelie Jäger ihren Wunsch eines Hundeführerscheins in Baden-Württemberg. "Der Nebeneffekt ist auch, dass man Spontankäufe verhindern und damit Unglück verhindern kann. Stellen Sie sich vor, sie kaufen einen furchtbar niedlichen Welpen, haben aber keine Ahnung, wie Hundehaltung funktioniert", erklärt die Landestierschutzbeauftragte weiter. "Wenn man einen Hundeführerschein vorschalten würde, könnte man das eine oder andere Risiko wie beim Autofahren auch vermeiden. Sie würden den Hund und andere Menschen nicht gefährden", stellt sich Cornelie Jäger den Effekt eines verpflichtenden Hundeführerscheins vor.

In Deutschland werden Hundeführerscheine zum Beispiel von Prüfern nach den Richtlinien des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen), des BVZ (Berufsverband zertifizierter Hundeschulen) oder des BHV (Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater) vergeben. In der Prüfung müssen Hundebesitzer Wissen und die Fähigkeiten, ihren Hund zu führen, in typischen Alltagssituationen unter Beweis stellen und außerdem Fragen über gesetzliche Regelungen, Lernverhalten und Kommunikation von Hunden, Verhalten des Besitzers in der Öffentlichkeit sowie Gesundheit und Aufzucht von Hunden beantworten. Als Hundehalter können Sie hier bereits Ihr wissen zum Hundeführerschein testen.

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Regelung in der Regenbogenwelt

In Niedersachsen ist ein Sachkundenachweis bereits Pflicht. Cornlie Jäger, die Landestierschutzbeauftragte für Baden-Württemberg, möchte diese Regelung auch hierzulande durchsetzten.

BADEN-WÜRTTEMBERG

Bisher ist es hierzulande nur so geregelt, dass gefährliche Listenhunde bei der örtlichen Polizei gemeldet und erlaubt werden müssen.

RHEINLAND-PFALZ

Hier ist ein freiwilliger Tierführerschein in Planung. Dieser gilt allerdings nicht nur für Hunde, sondern auch für exotische Tiere, um deren artgerechte Haltung zu gewährleisten.

HESSEN

Der Schritt zum Hundeführerschein ist in Hessen ein verhältnismäßig großer, denn rund 500.000 Hundehalter sollen zukünftig ihre Sachkunde nachweisen.