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Dunkle Jahreszeit: Schutz vor Einbrechern

Jetzt, wo die Tage kürzer werden und es immer früher dunkel wird, haben die Einbrecher Hochsaison.


Wie in "Minority Report" -
Einbruch erkennen, bevor er passiert

Baden Württemberg liegt derzeit auf Platz drei der Bundesweiten Statistik an Einbrüchen - mit 11.300. Das sind 31 Prozent mehr Einbrüche, als im Vorjahr. Auf Platz eins liegt Nordrhein-Westfalen mit 55.000 Einbrüchen im Jahr. Vor allem die dunkle Jahreszeit zieht die Diebe an.


Einbruchschutz 2.0

Das sieht so aus, dass man sich eine Haustürklingelumleitung aufs Handy legt. Die Sprechanlage wird dabei einfach mit dem WLAN und dem Smartphone verbunden. Ob die eigene Sprechanlage dazu geeignet ist, erfährt man beim Hersteller oder dem Vermieter.

So gehts:

Es klingelt an der Haustür, allerdings ist niemand zu Hause. Beim Klingeln bekommt der Hausbesitzer eine Nachricht bzw. einen Anruf aufs Handy, wenn dieser z.B. noch auf der Arbeit oder gar im Urlaub ist. So kann man über die Sprechanlage mit dem Besucher telefonieren. Für einen potentiellen Einbrecher entsteht allerdings dann jedoch der Eindruck, dass der Haus- oder Wohnungsbesitzer zu Hause ist.

Pilot Projekt "Pre Cop" in Bayern und Zürich

Man stelle sich vor, ein Dieb bricht ein, aber die Polizei erwartet ihn schon: Das klingt fiktiv, ist aber nicht mehr komplettes Wunschdenken. Mit Hilfe eines Computer-Systems und vielen Daten macht sich die Polizei daran, Einbrüche vorherzusagen. In Bayern startet einen Großversuch und auch Nordrhein-Westfalen will das "Pre Cops" System bald anwenden. Dieses Programm speichert Daten aller verübten Delikte in einem gewissen Zeitraum und anhand eines Algorythmus wird dann berechnet wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, das in dem selben Gebiet noch einmal eingebrochen wird. Denn: Einbrecher handeln nach  einem Mustern.

In Zürich wird dieses "Pre Cop"-Verfahren seit einem Jahr angewendet und erziele große Erfolge. Die Trefferquote bei Einbrüchen lag bei 82 Prozent und die Einbruchsrate konnte schon im ersten halben Jahr um 40 Prozent gesenkt werden.

Wir haben beim LKA-Baden-Württemberg nachgefragt, ob "PreCops" tatsächlich auch zu uns kommt. Zwar dürfen wir nicht zu viel verraten, allerdings wurde uns gesagt, dass die Möglichkeit geprüft werde.

Top-Ten des LKA gegen Einbrüche:

Licht an!

Auch wer abends Licht anlässt, gaukelt Einbrechern vor, dass jemand Zuhause ist. Dabei sollten die Rollläden noch so weit offen sein, dass man die Beleuchtung von außen sehen kann. Empfehlenswert ist außerdem, einbruchgefährdete Bereiche wie die Haustür, Seiten- und Hintereingänge zu beleuchten. So können mögliche Eindringlinge besser gesehen werden.

Wichtig beim Verlassen von Haus oder Wohnung ist es, die Tür nicht nur ins Schloss zu ziehen, sondern auch zweimal abzuschließen.

Auf keinen Fall sollte man den Schlüssel draußen verstecken, denn oft finden Einbrecher die Verstecke und können sich ohne Probleme mit dem Haustürschlüssel Zutritt verschaffen. Wer seinen Schlüssel verliert, sollte von einem Fachmann den Schließzylinder des Schlosses austauschen lassen.

Beim Klingeln ausspionieren

Wer wissen möchte, wer an der Haustür geklingelt hat, ohne diese dafür öffnen zu müssen, sollte einen Weitwinkel-Spion einbauen lassen.

Gekippte Fenster schließen

Ist keiner zuhause, ist es wichtig, alle Fenster vollständig zu schließen. Gekippte Fenster öffnen Einbrecher leicht.

Zusatzsicherungen für Fenster

Empfehlenswert ist auch, Fenster, Balkon- und Terrassentüren mit absperrbaren Zusatzsicherungen, so genannten Aufbruchsperren, zu versehen. Absperrbare Fenstergriffe allein reichen nicht, da die Fenster meistens aufgehebelt werden.

Rollläden

Um Anwesenheit vorzutäuschen, können Sie einen Nachbarn bitten abends die Rollläden herunterzulassen und sie morgens wieder zu öffnen.

Keine Kletterhilfen

Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern oder Rankgerüste benutzen viele Einbrecher als Kletterhilfen, um auch über höher gelegene Fenster oder Balkone einzusteigen. Wer solche Aufstiegshilfen entfernt, mindert das Einbruchrisiko.

Wertsachen fotografieren

Wertgegenstände, Kreditkarten und Bargeld sollten Sie nicht offen herumliegen lassen. Bewahren Sie sie lieber in einem Safe auf. Es ist empfehlenswert, alle Wertsachen aufzulisten und zu fotografieren. Im Falle eines Verlustes ist das für die Versicherung hilfreich.