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Kunstprojekt: Die Ratte ist gerettet!

Der südbadischer Künstler Florian Mehnert sorgt mit seinem Experiment "11 Tage" für Furore und heiße Diskussionen.

Experiment abgebrochen:

Die Ratte wurde gerettet!

Der südbadische Künstler Florian Mehnert sorgte in den vergangenen Tagen mit seinem Experiment "11 Tage" für Furore und heiße Diskussionen. Der Künstler aus Südbaden hat eine Laborratte in eine Kiste gesteckt, die per Handy oder Computer von Bürgern getötet hätte werden können. Nach einer Welle der Entrüstung und teils scharfer Kritik an dem Experiment hat die Poilzei dem Künstler die Ratte nun abgenommen.

UPDATE 17. März 17:00 Uhr:

Vertreter des Landratsamtes und des Bereichs Gewerbe/Umwelt des Polizeipräsidiums Freiburg haben am Dienstagvormittag den Künstler unangemeldet aufgesucht, nachdem mehrere Anzeigen auf das Projekt aufmerksam gemacht hatten. Der Künstler übergab das Tier freiwillig den Behörden, die das Tier mit Einverständnis des Mannes mitnahmen.

 

Die Ratte sprang in der Kiste herum, an einem Ende war eine Pistole angebracht. Auf dem Live-Stream sah man dann das Fadenkreuz, das man mit dem Finger so bewegen konnte, dass der Lauf der Waffe direkt auf das Tier gerichtet war. Elf Tage lang sollte die Ratte überwacht werden, dann wäre die steuerbare Waffe scharf geschaltet worden und jeder hätte das Tier abschießen können.

 

Seit Samstag konnten die Website-Besucher der Ratte im Kasten zunächst nur zuschauen. Nach weiteren elf Tagen wäre die Pistole scharf geschaltet worden.

zur website mit dem livestream

Die Folgen von ferngesteuerten Kriegs-Drohnen untersuchen

Mit dem Experiment will Florian Mehnert die Folgen von ferngesteuerten Kriegs-Drohnen untersuchen, die genau mit dieser Technik funktioniert. Denn dabei werde die Schwelle zum Töten gesenkt. Und das Gleiche passiere bei Ego-Shooter-Spielen. "Was mit der Ratte am Ende tatsächlich passiert, ist ungewiss", sagte er, denn die User konnten auch abstimmen, ob die Ratte getötet werden sollte oder nicht.

Bereits 2013 hat Florian Mehner mit seinem Projekt "Waldprotokolle" für Aufsehen gesorgt. Dabei hat er in einem Wald mehrere Mikrofone installiert und die Umgebung abgehört, um auf den Überwachungsskandal rund um die NSA aufmerksam zu machen.