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Generation Mitte: So glücklich wie nie!

91% der Generation Mitte bezeichnen die Lebensqualität in Deutschland als gut oder sehr gut. Ca. 75% sind mit ihrer eigenen Lebenslage zufrieden.

Lebensqualität gut bis sehr gut

91% der Generation Mitte bezeichnen die Lebensqualität in Deutschland als gut oder sehr gut. Zu diesem Ergebnis kam das Institut Demoskopie in Allensbach. Im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft wurden im Juni 1020 Deutsche der Generation Mitte zu ihrer Lebensqualität befragt. Generation Mitte - das sind 35 Millionen Deutschen im Alter von 30 bis 59, die 82% der steuerpflichtigen Einkünfte und der sozialen Sicherungssysteme erwirtschaften.

Was macht uns glücklich?

Die wichtigsten Kriterien für Lebensqualität sind dabei eine gute Gesundheitsversorgung (86%), Meinungsfreiheit (76%), ein gutes Bildungssystem (76%), Rechtssicherheit (73%) und politische Stabilität (67%). Ca. 75% der Generation Mitte sind mit ihrer eigenen Lebenslage zufrieden und 66% schätzen auch das wirtschaftliche Umfeld als gut oder sehr gut ein. Auch die politische Stabilität, die soziale Absicherung, Infrastruktur, Umweltschutz und die technische Entwicklung werden gelobt. Die Teilnehmer empfinden ihre Arbeitsplätze als sicher - so sicher wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Defizite sehen die Befragten im Unterschied zwischen Arm und Reich, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dem Bildungssystem, der Höhe der Steuern und der Kriminalität.

84% der Befragten sind der Meinung, dass sich Wohlstand einer Gesellschaft nicht nur am Bruttosozialprodukt messen lässt. Auch der Lebensstandard der Bürger im Alter (71%), die Qualität des Bildungssystems (71%), die Höhe der Arbeitslosigkeit (70%), die Qualität der Gesundheitsversorgung (68%) und die Höhe der Unterschiede zwischen Arm und Reich (67%) seien Indikatoren für den Wohlstand eines Landes.

Hoffnung auf Verbesserungen wird auf Politik und Wirtschaft gerichtet: 80% denken, dass Politik zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann, aber nur 44% sehen tatsächlich einen großen Beitrag. 89% sind der Meinung, dass die Wirtschaft wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann, aber nur 55% erkennen einen solchen Beitrag.

Generation Mitte lebt im Jetzt und geht planlos ins Alter

48% der Befragten machen sich Sorgen, dass das Geld im Alter nicht ausreicht. Allerdings wird immer weniger vorgesorgt: 22% der Teilnehmer plant kaum oder gar nicht und 51% haben nur grobe Vorstellungen. Was die Sorgen um die Altersversorgung angeht, sind Frauen besorgter als Männer: Während 44% der männlichen Teilnehmer angeben, sich Sorgen um ihre Altersversorgung zu machen, sind es bei den Frauen 51%.

Erbe

Auch Erbschaft hilft da nicht viel: 41% erwarten eine Erbschaft oder haben bereits geerbt, aber nur jeder 20. erwartet einen Nachlass von mehr als 300.000 Euro. 44% schätzen, dass das Erbe wichtig für die finanzielle Absicherung im Alter sein wird, 38% denken das nicht.

Unterschiede zwischen sozioökonomischen Schichten

Die Ergebnisse der Studie weisen zudem auf deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen sozioökonomischen Schichten hin, eingeteilt anhand von Einkommen, Schulbildung und Beruf. Während 94% der Befragten der höchsten Schicht und 80% der mittleren Schicht ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut einstufen, geben dies nur 48% der niedrigsten Schicht an. Auch beim Thema Erbe macht der sozioökonomische Status einen deutlichen Unterschied: Während 57% der höchsten Stufe und 42% der mittleren Stufe bereits geerbt haben oder Erbe erwarten, ist dies nur bei 25% der niedrigsten Stufe der Fall.

So werdet ihr glücklich

Nehmt ein Seil

Ernst Fritz-Schubert ist Direktor vom Fritz-Schubert-Institut für Persönlichkeitsentwicklung in Heidelberg und hat einen einfachen Tipp: Nehmt euch ein Seil und macht Knoten rein. Jeder Knoten steht für ein glückliches Erlebnis in eurem Leben. Ihr werdet euch wundern, wieviele Knoten am Ende im Seil sind. Das Nachdenken über die Erlebnisse macht euch automatisch glücklich. Und Seilchen knoten macht sowieso Spaß.

Dauerhaftes Glück ist nicht notwendig

Klar gibt es immer Momente, in denen alles zuviel wird. Da seid ihr einfach traurig. Das ist laut Ernst Fritz-Schubert auch wichtig und normal. Der Körper ist nicht darauf ausgelegt, dauerhaft glücklich zu sein. In diesem Fall sollten wir uns einfach darauf einlassen. Oder das Gefühl ist tatsächlcih ein Hinweis darauf, dass ihr in eurem Leben etwas verändern solltet.