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Schock: Toter Ehemann auf Zigarettenschachtel

Ihr Mann ist vor Jahren an Krebs gestorben. Jetzt entdeckt die Witwe ein Foto von ihm. Und klagt. Der Europäische Gerichtshof fällt ein hartes Urteil.

Urteil des Europäischen Gerichtshofs

Ihr Mann ist vor Jahren an Krebs gestorben. Nun entdeckte eine Spanierin kürzlich ein Foto von ihm auf einer Zigarettenschachtel. Sie klagte und forderte Schadensersatz. Mit dem Urteil des Europäische Gerichtshofs hatte die Witwe allerdings nicht gerechnet.

Was vor allem für die Witwe schockierend war, soll auch alle anderen Raucher schocken: Das Foto wird als Abschreckung mit Hinweis auf das Krebsriskiko beim Rauchen verwendet. Die Spanierin Ana Pérez Gutiérrez warf der EU-Kommission vor, das Foto rechtswidrig für deren Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln zu verwenden. Die EU-Kommission verletze damit das Recht auf Schutz der Privatsphäre, das Recht an der eigenen Abbildung und vor allem die Ehre ihres verstorbenen Ehemanns. Daher forderte die Spanierin einen Schadensersatz in Höhe von knapp 14 Millionen Euro.

Das umstrittene Foto zeigt den unteren Teil des Gesichts eines Mannes. Dieser liegt dabei auf einer Bahre. Die Klägerin behauptete, dieses Foto sei 2002 während des Krankenhausaufenthalts ihres Mannes in Barcelona entstanden. Die EU-Kommussion behauptete hingegen, das Foto sei von einer Agentur erstellt worden und der vermeintliche Ehemann sei ein Fotomodell gewesen.

Nun traf der Europäische Gerichtshof ein Urteil. Demnach lässt sich nicht beweisen, dass es sich bei dem abgebildeten Mann um den verstorbenen Gatten von Ana Pérez Gutiérrez handelt. Die Klage der Spanierin wurde daher wegen mangelnder Beweise abgewiesen.