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Betrugsmasche: Manipulierten Telefonnummern

Früher war es der Enkeltrick, jetzt geben sich Kriminelle als Mitarbeiter von Behörden aus.

Früher war es der Enkeltrick, jetzt geben sich Kriminelle als Mitarbeiter von Behörden aus. Dabei wird mit moderner Technik die Rufnummer von tatsächlich existierenden Anwälten, Gerichten, Behörden und Polizeidienststellen auf dem Display des Angerufenen vorgegaukelt.

Und so kann es dann ablaufen: Das Opfer wird von einem vermeintlichen Staatsanwalt angerufen und über bevorstehende Ermittlungen informiert. Der falsche Staatsanwalt rät dem Angerufenen, sich Beistand von einem Rechtsanwalt zu holen, um die Angelegenheit schnellstmöglich und vor allem außergerichtlich zu klären. Dann greift der zweite Teil der Betrugsmasche: Es ruft kurze Zeit später ein Rechtsanwalt beim Opfer an. In diesem Fall der Komplize des falschen Staatsanwaltes. Der Rechtsbeistand benötigt aber erst einmal Geld, um überhaupt tätig zu werden und nennt dem Opfer ein bestimmtes Konto auf das er Geld überweisen soll.

Wer im Anschluss die Nummer auf seinem Display vergleicht, stellt fest, die Nummer existiert wirklich für ein Anwaltsbüro. Man nennt diese Betrugsmasche "Call-ID-Spoofing" (zu deutsch etwa: Fälschung der Anrufer-Identität).

So erkennt ihr Betrüger?

Wer Anrufe von Anwälten oder Behörden bekommt, sollte auf keinen Fall sensible Daten am Telefon durchgeben. Auch im digitalen Zeitalter sollte man in solchen Angelegenheiten immer auf den Postweg verweisen. Fordert den Anrufer auf, euch das Problem schwarz auf weiß per Brief mitzuteilen - aber selbstverständlich ohne ihm eure Adresse zu verraten. Viele Betrüger legen dann einfach auf!

Diese Masche tauchte erstmals vor etwa einem Jahr in größerem Maßstab in Rheinland-Pfalz auf, seither wurden auch immer wieder Fälle in Baden-Württemberg publik.