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Gekaufte Studien: Coca Cola soll Liste offenlegen

Foodwatch fordert den Konzern auf, auch für Europa seine "Gesundheitsprojekte" und Forschungszahlungen zu veröffentlichen.


Gekaufte Partnerschaften:
Coca Cola will Liste offenlegen

Coca Cola hat den Ruf, besonders ungesund zu sein und gilt als Dickmacher, was einige Studien schon nachgewiesen haben. Doch der Softdrink-Konzern aus den USA gibt jedes Jahr Hunderte Millionen Dollar aus, um diesem Ruf entgegenzuwirken. Das Geld wird unter anderem dafür verwendet, "Gesundheitspartnerschaften" abzuschließen, um somit die globale Diskussion über die Ursachen von Übergewicht zu beeinflussen. Nachdem Coca Cola für Nordamerika nun eine Liste offengelegt hat, um welche Kooperationen es sich in diesem Bereich handelt, fordert Foodwatch den Konzern auf, auch für Europa seine "Gesundheitsprojekte" und Forschungszahlungen offenzulegen.

18 Millionen Dollar flossen in "Studien"

Nachdem im Sommer die New York Times herausgefunden hat, dass Coca Cola Wissenschaftler für Studien gekauft hat, die die negativen Auswirkungen des Getränks im Zusammenhang mit Übergewicht schmälern sollten und dafür in den vergangenen Jahren 22 Millionen der insgesamt 118 Millionen Dollar Etat ausgegeben hat, hat das Unternehmen eine Liste veröffentlicht und die Empfänger dieser Gelder offengelegt.

Auch für Europa wurde diese Liste von Coca-Cola-Chef Muhtar Kent gefordert, die der europäische Cheflobbyist von Coca Cola, Dr. Nikolaus Tacke, gegenüber foodwatch jetzt angekündigt hat.

Sportprojekte in Deutschland gefördert

Wie die Gesundheitsorganisation schreibt, gebe es auch Projekte in Deutschland, die Coca Cola fördert. Genannt wird eine Zusammenarbeit mit dem Berliner Charité zur Herzgesundheit und Sportprojekte zusammen mit der Deutschen Sporthilfe oder dem Deutschen Olympischen Sportbund. Eine detaillierte Liste gibt es allerdings nicht, die offenlegt, wie viele Gelder an welche Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler fließen. In den USA werden Studien von dem Konzern finanziert, die die Schuld für Übergewicht dem Bewegungsmangel geben, nicht aber dem Genuss der Limonade, die Diabetes Typ II und Herzkrankheiten und schließlich auch Übergewicht begünstigt. Laut der Weltgesundheitsorganisation ist Adipositas das am schnellsten wachsende Gesundheitsproblem weltweit.

Stefan Schreier - Onlineredaktion