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Dr. Oetker: Mineralöle nicht "unbedenklich"

Wie Ökotest berichtete, sind einige Produkte von Dr. Oetker mit Mineralölen verunreinigt.

 

Mineralöle in "Dr. Oetker"-Produkten:

Sie sind doch nicht "unbedenklich"

Wie Ökotest berichtete, sind einige Produkte von Dr. Oetker mit Mineralölen verunreinigt. Das Unternehmen reagierte auf diesen Test und ließ mitteilen, dass die gefundenen Bestandteile "toxikologisch unbedenklich" seien. Auf Nachdruck von Foodwatch hat Dr. Oetker diese Stellungnahme jetzt jedoch korrigiert. Die Substanzen seien alles andere als "unbedenklich".

26 Produkte aus dem Sortiment von Dr. Oetker hat Öko-Test untersucht und fand in 14 davon erhöhte Mengen an gesättigten Mineralölen (MOSH). Zudem sei in vier Produkten die Konzentration dieser Substanzen "stark" und "sehr stark" erhöht. Das Unternehmen reagierte mit einer Stellungnahme und schrieb, dass die Mineralölkohlenwasserstoffe "unbedenklich" seien. Foodwatch wollte es genauer wissen und von Dr. Oetker die Quelle erfahren. Der Konzern hat sich daraufhin auf die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berufen. Als "unbedenklich" stufen diese Behörden die toxischen Substanzen, die in den "Dr. Oetker"-Produkten nachgewiesen wurden, allerdings nicht ein. Über die Kohlenwasserstoffe schreibt das BfR, das diese vom Körper aufgenommen und in Organen gespeichert werden. Aus Studien sei zudem bekannt, dass diese Mineralölgemische zu Ablagerungen und Schäden in der Leber und Lymphknoten führen können. Die EFSA definiert die Substanzen ähnlich.

Für Dr. Oetker sind die Substanzen nun "unerwünscht"

Das Unternehmen schrieb in einer korrigierten Pressemitteilung: "Das von ÖKO-TEST beauftragte Labor hat bei einigen Dr. Oetker Produkten eine Belastung durch gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) ermittelt. Nach bestehender Auffassung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unter Bezugnahme auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind Mineralöl-Gehalte in Lebensmitteln unerwünscht und soweit technisch machbar zu minimieren. Sie stellen jedoch unter Zugrundelegung üblicher Verzehrsgewohnheiten kein akutes Lebensmittelsicherheitsproblem dar." "Unbedenklich" wurde dabei durch "unerwünscht" mehr oder weniger ersetzt.

Mineralöle sind ein generelles Problem in Lebensmitteln

Im Oktober 2015 hatte Foodwatch 120 Produkte aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden untersucht. 31 von 42 Produkten waren dabei mit Mineralölen (MOSH) belastet. In neun Produkten hat Foodwatch zudem  kritische aromatische Mineralöle (MOAH) entdeckt, die als potenziell krebserregend und erbgutverändernd gelten. In Produkten von Dr. Oetker wurden MOAH nicht nachgewiesen.