Vier-Tage-Woche
Vier-Tage-Woche
Neues Jobmodell?

Wir testen den Einstieg in die Vier-Tage-Woche

Der Morgen von RADIO REGENBOGEN testet die 4-Tage-Woche. Wie gut lässt sie sich umsetzen und wo ist sie bereits Realität?

Ist das rechtlich möglich?

In Deutschland beträgt die Wochenarbeitszeit 40 Stunden. Nach sechs Stunden Arbeit steht uns eine 30-minütige Pause zu. Bei der Vier-Tage-Woche wird entweder die Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert oder es werden die 40 Stunden auf vier Tage verteilt. In Deutschland darf die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer acht Stunden nicht überschreiten. In Ausnahmen darf sie aber auf zehn Stunden verlängert werden. Das ist der Fall, wenn innerhalb von sechs Monaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden nicht überschritten werden.

Bleibt mein Gehalt gleich?

Das hängt von dem Modell ab, das du wählst. Arbeitest du deine 40-Stunden-Woche innerhalb der vier Tage ab, bleibt dein Gehalt gleich. Reduzierst du deine Arbeitszeit auf 80 Prozent, wird auch dein Gehalt angepasst.

Wie sieht es mit meinen Urlaubstagen aus?

Aktuell haben wir in Deutschland mindestens 20 Urlaubstage im Jahr. Passt du deine Arbeitszeit an und arbeitest 80 Prozent, werden die Urlaubstage weniger. Bei 80 Prozent Arbeitszeit hast du nur noch 16 Urlaubstage. Aber dadurch, dass du auch einen Tag weniger in der Woche arbeitest, hast du bei beiden Modellen vier Wochen frei im Jahr.

Vorteile der Vier-Tage-Woche

Die Vorteile der Vier-Tage-Woche zeigen sich eindeutig in der neugewonnenen Freizeit und Work-Life-Balance. Wir haben durch die drei freien Tage in der Woche mehr Zeit für unsere Familie und unsere Freunde. Außerdem müssen wir uns für einen Arzttermin oder einen Behördengang keinen Urlaubstag nehmen. Bei längeren Arbeitswegen wird zusätzlich noch Zeit und Benzin gespart.

Nachteile der Vier-Tage-Woche

Ein großer Nachteil der Vier-Tage-Woche sind die längeren Arbeitszeiten an den übrigen Tagen. Gibt es keinen vollständigen Lohnausgleich, kann es Probleme für Geringverdiener geben. Auch für Arbeitgeber ist die Vier-Tage-Woche nicht ganz unbedenklich. Freie Tage müssen in manchen Branchen durch weitere Mitarbeiter gefüllt werden. Kann sich das ein Unternehmen nicht leisten, müssen die bereits angestellten Kollegen die Arbeit in Überstunden übernehmen, was die Produktivität des Teams senken lässt.

ISLAND: Seit 2021 gibt es das Recht auf eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn. Das ist sogar in den Arbeitsverträgen verankert. Zuvor war über mehrere Jahre die Vier-Tage-Woche getestet und wissenschaftlich ausgewertet worden.

BELGIEN: Arbeitnehmer haben seit Anfang 2022 die Möglichkeit, nur vier Tage in der Woche zu arbeiten. Die übliche Wochenarbeitszeit liegt in Belgien bei 38 Stunden. Diese muss an den übrigen vier Tagen abgearbeitet werden. Damit dauert der Arbeitstag in Belgien 9,5 Stunden.

VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE: Hier gibt es eine Vier-Einhalb-Tage-Woche. Das heißt, dass das Wochenende bereits Freitagmittag beginnt. Die Begründung: Man wolle wettbewerbsfähiger werden und die Balance zwischen Privat- und Arbeitsleben verbessern. Diese Arbeitszeit ist Pflicht in Regierungseinrichtungen und Schulen.

In anderen Ländern wie Spanien, Japan und Großbritannien wird das Arbeitsmodell der Vier-Tage-Woche bereits getestet. In Großbritannien gab es nach dem Test bei über 60 Firmen deutlich weniger Krankmeldungen und die Mitarbeiter waren motivierter. In Schweden wurde ein Versuch in Krankenhäusern nach zwei Jahren eingestellt - die Effekte bei den Mitarbeitern waren zwar ähnlich gut wie in England, aber am Ende war es für die Arbeitgeber schlicht zu teuer.

LEWIS CAPALDI mit A CURE FOR MINDS UNWELL

Soft and Lazy

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