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Von der CE-Kennzeichnung sollte man sich nicht täuschen lassen

Wie gut schützen billige Sonnenbrillen?

Wer kennt es nicht: Beim Bummeln im Urlaub entdeckt man eine Sonnenbrille, die scheinbar ein hochwertiges Markenmodell sein könnte, aber nur wenige Euro kostet. Schlägt man jetzt zu oder lieber doch nicht? Denn ist das, was gut aussieht, auch gleichzeitig gut für unsere Augen?

Im Sommer ist die Sonnenbrille das Accessoire Nummer 1. Am besten haben wir noch viele davon, um sie immer kombinieren zu können: Verschieden Farben, Formen und unterschiedlich stark getönte Gläser. Leider sind die schicken Markenmodelle meist ziemlich teuer. Alternative könnte man ja auf die Günstig-Brillen aus dem Urlaub zurückgreifen. Aber: sind diese am Ende schädlich für unsere Augen?

Vorsicht vor minderwertigen Gläsern
Das Tückische an schlechten Sonnenbrillengläsern: Sie schützen vor der Helligkeit, nicht jedoch vor den schädlichen UV-Strahlen des Sonnenlichts. Der Grund: Die Dunkelheit setzt einen natürlichen Schutzmechanismus des Auges außer Kraft, also das Verengen der Pupillen bei grellem Licht. Mit verdunkelten Gläsern vor den Augen weiten sich unsere Pupillen. Nun können schädliche Strahlen ins Auge eindringen, die die Netzhaut schädigen und zu akuten oder chronischen Beeinträchtigungen führen. So, wie auch ein schlimmer Sonnenbrand auf der Haut.

Günstig ist nicht immer schlecht
Bei extrem günstigen Schnäppchenangeboten im Trödelladen oder am Verkaufsstand geht man grundsätzlich ein Risiko ein. Denn möglicherweise bieten die Modelle deinen Augen den angemessenen Schutz. Möglicherweise aber auch nicht. Dabei sollte man sich nicht von der CE-Kennzeichnung täuschen lassen. Das Gütesiegel, das einen UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer verspricht, ist in Deutschland und ganz Europa zwar Pflicht, wird allerdings von keiner Stelle geprüft. Somit kann jeder Hersteller beliebig sein Modell damit also völlig unkontrolliert versehen.

Anders ist das beim Optiker. Hier gibt es mitunter ebenfalls Brillen für unter zehn Euro. Ob diese dem nötigen Qualitätsstandard entsprechen, lässt sich nicht nur vom Fachverkäufer versichern oder durch vermeintliche Gütesiegel belegen, sondern auch überprüfen. Autorisierte Läden verfügen über technische Geräte, die den UV-Schutz von Gläsern testen können.

Dunkel ist nicht gleich gut
Viele Brillenkäufer glauben, dass Gläser umso besser vor Schädigungen der Augen schützen, je dunkler sie sind. In Wahrheit kann aber auch das genaue Gegenteil der Fall sein, da die Pupillen sich ja bei scheinbarer Dunkelheit umso mehr öffnen. Bei fragwürdiger Gläserqualität kann das schlimmste Folgen mit sich tragen. Interessant ist, dass auch helle Gläser mitunter guten Schutz vor UV-Strahlen bieten.