Die frühere Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll aus Hohberg (Ortenaukreis) will Analphabetismus aus der Tabuzone holen. Als neue Botschafterin des Landes für Alphabetisierung und Grundbildung möchte sie Betroffenen Mut zusprechen und an ihren Durchhaltewillen appellieren.
Obergföll will Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, Mut zusprechen. "Für mich ist es unvorstellbar, in einer solchen Situation zu stecken und das Schreiben und Lesen nicht ausreichend zu beherrschen", sagt die 40-Jährige am Montag in Stuttgart.
Drei Prominente im Auftrag gegen Analphabetismus
Der frühere Sportstar ist nach Angben des Kultusministeriums eine von bundesweit drei Prominenten, die sich im Auftrag der Bundesländer um dieses Thema kümmern. Der ehemalige Turnweltmeister Fabian Hambüchen sowie Profibergsteiger und Extremkletterer Alexander Huber vervollstädnigen das Trio.
Bundesweit rund sechs Millionen Analphabeten
Bundesweit gibt es rund 6,2 Millionen erwerbsfähige Erwachsene, die nicht richtig schreiben, lesen und rechnen können sowie keine zusammenhängenden Texte aufnehmen. Rund 750 000 davon leben statistisch gesehen in Baden-Württemberg. Durch die zunehmende Digitalisierung, vor allem auch durch die Corona-Pandemie, macht den Alltag für die Betroffenen komplizierter.