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Verdacht: Fahrlässige Tötung

Ermittlung gegen Klinikum Ludwigshafen wegen Viernheimer Babyleiche

Im Zusammenhang mit dem Fund einer Babyleiche im September 2017 im Viernheimer Wald hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal Ermittlungen gegen das Klinikum Ludwigshafen aufgenommen.
Es gehe um den Verdacht auf fahrlässige Tötung durch Unterlassen, wurde am Montag bei dem Totschlagsprozess gegen die 32 Jahre alte Mutter des toten Jungen vor dem Landgericht Darmstadt bekannt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Ermittlungen.

Der Frau aus Mannheim wird vorgeworfen, das wenige Wochen alte Kind im April 2017 getötet zu haben, ohne schuldfähig gewesen zu sein.
Laut Staatsanwaltschaft hat die Frau eine seit Jahren unbehandelte psychische Krankheit. Das Gericht prüft auch, ob sie in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik untergebracht werden muss.

Es hatte Warnungen gegeben
Das Jugendamt Mannheim hatte bereits zwei Wochen vor der Geburt des Kindes die Kliniken im Bereich Mannheim, Ludwigshafen und Südhessen auf die werdende Mutter hingewiesen, berichtete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft vom Prozesstag am Montag: Man solle sie im Fall einer Entbindung nicht mit dem Kind weggehen lassen, warnte das Amt. Bereits 2014 hatte das Jugendamt die damals fünfjährige Tochter der Frau in die Obhut einer Verwandten gegeben. Diese hatte das Amt zuvor auf psychische Probleme ihrer jüngeren Schwester aufmerksam gemacht.